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Ausstellungen: Berlin · von Claudia Wahjudi · S. 252 - 255
Ausstellungen: Berlin , 2012

Claudia Wahjudi
One on One

KW Institute for Contemporary Art, Berlin, 18.11.2012 – 20.1.2013

Plötzlich allein in der Halle, könnte der Besucher tun, was er schon immer einmal in einer Ausstellung tun wollte, zum Beispiel genau darauf zu achten, was eine künstlerische Arbeit bei ihm auslöst. Etwa die Installation „Lichtung“, Robert Kusmirowskis Beitrag für „One on One“ in den Berliner Kunst-Werken. Kusmirowski hat eine Böschung errichtet, sie mit Gras, Kiefern und Birken bepflanzt und ringsum Sand geschüttet. Hinten ist die Böschung gerutscht, dort liegen Puppen, die aussehen wie halb skelettierte Leichen. Wenn sich der Betrachter nun seinen Teil denkt, wird ihn niemand davon ablenken. Dafür sorgt ein Schild draußen am Türknauf, der wie in einem Hotel dazu auffordert, bitte nicht zu stören.

Genauso gut könnte der Besucher jetzt auch den Schokoladenriegel essen, den er im dritten Stock stibitzt hat, und dann, vielleicht etwas abseits der Puppenleichen, ein Nickerchen halten. Inmitten von Kunst zu schlafen, ist ja offensichtlich ein großer Wunsch von Ausstellungsbesuchern, wie die Nachfrage nach dem 1.000 Euro teuren Übernachtungsangebot in Carsten Höllers Schau „Soma“ 2010 im Museum Hamburger Bahnhof zeigte. Auch „One on One“ soll Besucherträume wahr machen. Die Bedingungen, zu denen diese Wünsche erfüllt werden, hart, sind, wenngleich nicht materieller Art, auch hier hart.

Susanne Pfeffer, leitende Kuratorin an den Kunst-Werken, hat zu „One on One“ 15 Künstler und Künstlergruppen eingeladen, unter ihnen Alicja Kwade, Trisha Donnelly, Fort, Annika Kahrs und Massimo Bartolini. Zudem zeigt sie zwei kleine Arbeiten von Blinky Palermo sowie die Fotos und Karteikarten des Handlungsreisenden Günter K.,…


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