Hans-Dieter Fronz
Peter Fischli und David Weiss
» Fragen & Blumen«
Kunsthaus Zürich, 6.6. – 9.9.2007
llein schon der Titel. “Fragen & Blumen” – wie passt denn das zusammen? Gut, man spricht von Redeblumen und einer blumigen Sprache. Doch auch wenn Peter Fischli und David Weiss gern Fragen stellen – und das Künstlerduo aus Zürich stellt leidenschaftlich gern und übrigens stets die richtigen und wichtigen Fragen (etwa: “Wie schmücke ich mein Bäumchen?” oder: “Bin ich der Schlafsack meiner Seele?”) -, so wird doch die Antwort grundsätzlich verweigert. Nicht mal eine blumige kommt ihnen über die Lippen. Mag sich doch der Besucher ihrer Ausstellungen oder der Leser ihrer Fotobände und Künstlerbücher selbst den Kopf zerbrechen und seinen Reim drauf machen!
Oder – sind vielleicht gerade Blumen selbst die Antwort? Als exemplarische Metapher und Kürzel des Wirklichen in seiner ganzen Unversteh- und Unerklärbarkeit? Der Mensch, der Künstler stellt Fragen – nach der Beschaffenheit, dem Wesen, dem Funktionieren des Realen. Und die Wirklichkeit antwortet stumm einfach damit, dass sie sich selbst vorzeigt in ihrem bloßen Sein. Jedenfalls tragen zwei Werkserien des Künstlerduos genau diese Titel: “Fragen” und “Blumen”. Ihre arabeskenhaften Verknüpfung in der Überschrift, unter der die von der Londoner Tate Modern und dem Musée d’Art Moderne in Paris kommende große Fischli & Weiss-Retrospektive diesen Sommer ins Kunsthaus Zürich segelte, stellt denn doch eine Relation zwischen den beiden Serien her. Insgeheim scheinen sie wie Frage und Antwort aufeinander bezogen zu sein. Könnte man den Titel womöglich gar als Hinweis auf die polare Bezogenheit zweier in den…