60. Venedig Biennale: Gespräche
Petticoat Government Party
Über die Riesen, die Menschen versöhnen
Heinz-Norbert Jocks: Was waren Eure Fragen am Anfang des Projekts? Was erhofft Ihr euch?
Ivo Provoost: Als erstes stellten wir uns die Frage, wie die Riesen im Pavillon sich bewegen können, selbst wenn sie statisch sind. Was werden die Leute tun? Uns lag an der Schaffung einer Raumintervention, die sie unter den folkloristischen Riesen tanzen lassen. Vor unserem Auftritt in Venedig waren bereits einige Kapitel der Petticoat-Government Party zu erleben, die im Dezember im belgischen Leuven begann, wo eine riesige 54 Quadratmeter große Flagge drei Monate lang über der Skyline der Stadt wehte. Das war der öffentliche Startschuss vor unserer Abreise am 8. März nach Venedig mit sieben folkloristischen Riesen aus Nordfrankreich, Belgien und dem Baskenland in Spanien. Ein zweites Kapitel fand am 9. März mit einem Picknick auf dem zugefrorenen See Lago di Resia gleich hinter der Grenze in den Alpen statt.
Simona Denicolai: Venedig ist quasi ein Kapitel einer langen Erzählung. Danach kehren die Riesen nach Belgien zurück und werden in Charleroi, wo das Projekt eine andere Form annehmen wird, eine öffentliche Podiumsdiskussion veranstalten, mit Plakaten in der Stadt. Ein weiteres Kapitel ist für Ende 2025 im französischen Dünkirchen geplant. Wer nicht nach Venedig kommen kann, der wird dort die Fortsetzung erleben. Jedes Kapitel ist anders und ortsbezogen.
IP: Die Idee dahinter ist, die Riesen in verschiedenen Kontexten, darunter Resia, Venedig, Charleroi, Dünkirchen, Padova und Leuven, reagieren zu lassen. Ein wichtiger Bestandteil bei allem, was wir…