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Ausstellungen: Düsseldorf · von Kathrin Luz · S. 302 - 304
Ausstellungen: Düsseldorf , 2005

Kathrin Luz
raumfürraum

Katharina Grosse, Hendrik Krawen, Rita McBride, Therese Schult,
Dirk Skreber, Lee Thomas Taylor, Paloma Varga Weisz
Kunsthalle Düsseldorf und Kunstverein für die Rheinlande
und Westfalen, 4.12.2004 – 6.2.2005

Düster ist gar kein Ausdruck. Finster ist besser. Der in die Räume eingezogene, komplett abgedunkelte Gang, der zur Arbeit von Dirk Skreber führt, die flügelartige, klaustrophobische Kammer, die er rund um sein eigentliches Schaustück angelegt hat, ist ein psychologischer Hexenkessel, der Gefühle in Wallungen bringt und Einstellungen manipuliert. Keine Frage – Dirk Skrebers Ausstellungsbeitrag ist mal wieder ein echtes Ärgernis. Verunsicherung ist seine Strategie. Den guten Willen des Besuchers, Betrachter zu werden, strapaziert er aufs äußerste. So auch diesmal. Zumal die Belohnung für seine Tapferkeit vergleichsweise „überschaubar“ ausfällt: Zu sehen ist das Miniaturmodell einer Art Wallanlage. Skreber versteht sich aufs Provozieren. Seine gefährlich unterkühlten Architektur- und Stadtansichten lassen den Blick des Betrachters bereits auf der Bildoberfläche schock-gefrieren und halten ihn so erfolgreich auf Distanz. Die martialische Geste der umwehrten Wehrmauer setzt dieses Erlebnis plastisch erfahrbar fort. Für Skreber ist offenbar der Rezipient der Feind des Künstlers, und das bekommt er denn auch deutlich zu spüren.

Des einen Feind ist des anderen Freund. Dagegen sind Katharina Grosses Farbexplosionen eine wahre Freude, eine echte Einladung, sich der Macht der Farbe, den Reizen des Kolorits gänzlich auszuliefern. Scheinbar ohne Punkt und Komma bedecken Grosses schrille Graffitimuster und gesprayten Farbschlieren die Wände. Und doch sind sie weitaus mehr als ein sinnengesteuertes und -anregendes Oberflächenphänomen, ein wildes Farbszenario. Die Assoziation an das Phänomen Punk…


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