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Ausstellungen: Kassel · S. 248 - 251
Ausstellungen: Kassel , 1988

Dirk Schwarze
Schlaf der Vernunft

Kassel, Museum Fridericianum, 21.2.-23.5.1988

Arnold Bode entdeckte 1955 das ruinenhafte Museum Fridericianum im Herzen Kassels als idealen On für die Präsentation zeitgenössischer Kunst Damit war ein wesentliches Fundament für die documenta gelegt In diesem klassizistischen Bau mit seinen großen wandelbaren Räumen blühte die documenta als ein Weltereignis auf. In dem Moment aber, in dem die Nachkriegszeit auch für das Fridericianum zu Ende ging und in dem der innere und äußere Wiederausbau des 200 Jahre alten, im Krieg zerstörten Gebäudes begann, stellt sich unabweislich die Frage, was denn in den Jahren zwischen den documenten in und mit diesem Haus passieren könne. Allen war klar, daß der Bau, dessen Wiederherstellung bisher 44 Millionen DM verschlungen hat nicht jeweils vier Jahre leer stehen und wieder verkommen kann. In einem langwierigen Streit, vor allem mit jenen Kräften, die im Fridericianum, wie einst gedacht, ein Technikmuseum einrichten wollten, wurde schließlich 1983 erreicht, daß das Fredericianum der documenta ganz erhalten bleibt und in den Zwischenjahren als national konkurrenzfähige Kunsthalle bespielt werden soll. (An dem zweiten Teil des Kompromisses, nach dem das Technikmuseum ersatzweise in das andere documenta-Gebäude, die Orangerie, einziehen soll, hat die Stadt heute noch zu knabbern.)

Damit war die größte Kunsthalle weit und breit (über 4000 Quadratmeter Ausstellungsfläche) begründet Das Land Hessen willigte in eine gemeinsame Trägerschaft mit der Stadt Kassel ein, und beide Seiten einigten sich auf einen Jahresetat von 2,1 Millionen DM, wobei die Hälfte für Personal und Verwaltung gedacht ist Die für hessische Verhältnisse erstaunliche Etathöhe schrumpft aber sehr…


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