Hanne Weskott
Sef Peeters
“Persönliche Sinnbilder ”
Städtische Galerie, 23.1 .-28.2.1988
“Die gestützte Wolke”, schön rund aus Polyester geschnitten und blau angemalt, ist eine Wolke, die es realiter nicht gibt, aber als Bild durchaus gängig ist, ein Wolkendesign sozusagen. Sie schwebt nicht frei im Raum, was man einer Polyesterwolke durchaus zutrauen könnte, sondern hängt gut befestigt an der Wand und wird überflüssigerweise noch durch Holzlatten abgestützt, deren untere Enden rot sind, als steckten sie in kleinen Schühchen. Aber vielleicht sind das gar keine Stützen, sondern der Regen, den so eine Wolke spenden könnte. Sef Peeters liebt die Ambivalenz der Bedeutungen, die Umkehrung und Auflösung des Zusammenhangs von Vorstellung, Bild und Gebrauchswert.
Eine seiner bekanntesten Serien ist die Tischserie: Tischgestelle ineinander verschachtelt, aber ohne das unverzichtbare Element der Platte, nennt er “und jetzt baue ich mir ein Haus”; dann gibt es den “roten”, den “blauen” und den “gelben” Tisch. Einmal streckt er seine Beine in die Luft und bildet so einen Schrein für einen gelben Kopf; dann wird er zu einem zu klein geratenen Podest für einen überdimensionalen roten Apfel, oder ist es eine Tomate, ein Hinterteil? Der “blaue Tisch” besteht aus zwei Exemplaren, deren Beine aufeinander balancieren, so dass eine Art Pavillon entsteht. Der Tisch, ein unverzichtbarer Gegenstand unserer Zivilisation, wird so zum frei verfügbaren plastischen Element, ohne daß uns je seine Grundbedeutung verloren gehen könnte. Diese Art /.u arbeiten ist der konkreten Poesie vergleichbar. Es ist, als schriebe man in das Zentrum eines großen weißen Blattes TISCH. Dann erprobt man das Wort durch…