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Ausstellungen: Essen · von Petra Unnützer · S. 394 - 396
Ausstellungen: Essen , 1999

Petra Unnützer
»Sonne, Mond und Sterne«

Kultur und Natur der Energie
Kokerei Zollverein, Essen, 13.5. – 13.9.1999

Es ist eine abenteuerliche Reise ins Innere einer Kokerei. Für “Sonne, Mond und Sterne”, eine Geschichte von der Kultur und Natur der Energie, ist die gigantische Industrieanlage Teil der Ausstellung geworden. Bevor man das eigentliche Ausstellungsgelände betritt, leuchtet und glitzert das vierteilige Mosaik “Rote Sonnen” von Stephan Huber von einer Kohlehalde herunter. Mit wenigen abstrakten Formen zeigt es den Strukturwandel des Ruhrgebietes. Auf die aufstrebende Schwerindustrie, die die Natur langsam verdrängt, folgt die Hochphase der Industrialisierung mit rauchenden Schloten. In zwei weiteren Schritten wird die Verdrängung von Kohle und Stahl durch Freizeitparks und Bildungsinstitutionen gezeigt. Eine rote Sonne geht über all dem auf und wandert bis in den Zenit, als ob sie eine kontinuierlich aufsteigende Entwicklung postulieren wollte. Die Arbeit entstand 1987, als der Strukturwandel gerade erst begann, die Zeche Zollverein und deren Kokerei noch in Betrieb waren. Es war eine Auftragsarbeit der Stadt Essen unter Beteiligung der Bürger, die die Standorte der Arbeiten aussuchten. Huber wählte den Eingangsbereich der Kokerei Zollverein, ohne zu ahnen, dass seine Arbeit 12 Jahre später den Auftakt für eines der gelungensten Beispiele neuer kultureller Nutzung industrieller Komplexe bilden würde.

Der ehemalige Wiegeturm bildet den Einstieg in die Anlage. Wenn es dann über die 145 m lange überdachte Bandbrücke im Wagen einer Standseilbahn hinauf ins oberste Stockwerk der Mischanlage geht, weiß der Besucher, er befindet sich auf dem Weg der Kohle – über das Förderband in das 35 m hohe Gebäude,…



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