THOMAS WULFFEN
t.i.a. – This is America
Kunst- und Medienzentrum Adlershof in der Alten Schule, Berlin, 27.1. – 26.2.2002
Die Rede von der Peripherie fällt leicht, wenn diese sich in geringer Entfernung vom Zentrum befindet. Schwerer fällt das, wenn die Distanz zum Zentrum dieses aus den Augen verlieren lässt. Damit aber gewinnt die Peripherie wieder jene ursprüngliche Bedeutung zurück, die ihr in peripheren Konnotationen verloren ging. Der Stadtteil Adlershof gehört sicherlich zum Randgebiet der Stadt Berlin und dessen Kunst und Medienzentrum in der Alten Schule in der Dörpfeldstraße ist eine periphere Institution. Gerade diese Lage und Situation aber ermöglicht Ausstellungsprojekte, die im Zentrum der Stadt noch nicht denkbar erscheinen. Denn dort bestimmt weitgehend der Mainstream die Kunst.
Beleg dafür ist die Ausstellung ,t.i.a’, die hinter dem kryptischen Titel ihre Aktualität verbergen will. Denn ,t.i.a’ ist die Abkürzung für ,This is America’ und das wiederum ist das Logo für US-amerikanische Selbstdarstellung. Mit America ist also nicht der amerikanische Kontinent gemeint, sondern die Vereinigten Staaten von Amerika, die seit dem 11. September mehr denn je im Focus stehen. Die Ausstellung nähert sich dem Thema und dem Geschehen im wahrsten Sinne des Wortes schrittweise an, dank einer Dramaturgie, die geschickt die vorhandenen Räumlichkeiten im ersten Stock der Alten Schule nutzt. Verantwortlich für die Gestaltung und Auswahl sind Ute Tischler und Antje Weitzel. Wenn der Besucher sich gewohnheitsmäßig beim Eintritt nach rechts wendet, gerät er in den Raum der Mythen. Auf unterschiedliche Art thematisieren Albrecht Kunkel sowie Raphael und Tobias Danke die Mythenproduktion im Western. In beiden…