DOMINIQUE GONZALEZ-FOERSTER
ZIMMER MIT AUSSICHT
EIN GESPRÄCH MIT FABIAN STECH
Die Zeit ist die Ordnung der Welt, die zerrissen ist in Innen und Außen. Die Zeit ist das Maß, das den Abstand von Innen und Außen misst.
Jakob Taubes
Auch Dominique Gonzalez-Foerster ist einer der “Puppetmaster”, der Ann Lee Leben einhaucht. “Ann Lee in Anzen Zone” – Ann Lee in der Sicherheitszone heißt ihre Episode von “No Ghost just a Shell”. An einem Regentag begegnet Ann Lee ihrem Double. Hat die englische Ann Lee Angst? “Es gibt keine Sicherheitszone… Sie werden euch von euren Empfindungen trennen. Sie werden eure Gefühle verändern”, flüstert ihr japanisches Double ihr zu, bevor beide Figuren ineinander übergehen.
Dominique Gonzalez-Foerster hat eine Entwicklung durchgemacht, die Paradigma einer ganzen Generation sein könnte: Weg von den Ausstellungsinstallationen, ihren Zimmern, hin zu Video und Film. Dabei ist ihre Art und Weise zu filmen stark von der Kontemplativität ihrer Installationen beeinflusst. Auch das narrative Element des Films ist bereits in “Résidence Color”, einer Kompilation ihrer Zimmer, enthalten. Für ihre Filme könnte gelten, was Pier Paolo Pasolini1 über Antonioni sagt: er sei in “Il deserto rosso”, zu der “indirekten freien Vision” gelangt, indem er die Welt durch die Augen seiner Personen wahrnimmt. In den Filmen von Dominique Gonzalez-Foerster entsteht diese Vision, selbst dann, wenn keine Personen sichtbar sind, in “Riyo” durch ein Telefongespräch, das die lange Kamerafahrt entlang eines Kanals begleitet und bestimmt. “Central” bringt die indirekte freie Vision durch die Blicke der Menschen auf das Meer hervor. Und in “Plage” ist es wieder die…
