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Essay · von Amine Haase · S. 451 - 456
Essay , 2002

Amine Haase
Triumph der Postmoderne?

Die zeitgenössische Dependance der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen wurde als “K21” im Düsseldorfer Ständehaus eröffnetEs ist zwar gewiss eines der schönsten Häuser für die Kunst weit und breit, das Düsseldorfer Ständehaus am Kaiserteich. Aber es wird bestimmt auch Widerspruch auslösen: Zum einen was das “Startkapital” anlangt, so der Titel der ersten Präsentation, hinter dem sich verbirgt, dass hier ein Landes-Institut erst einmal auf Pump Glanz verbreitet. (Siehe dazu das Interview mit einem der drei Haupt-Leihgeber, Reiner Speck.) Zum anderen darüber, ob und wie zeitgenössische Kunst “museal” vereinnahmt werden möchte und darf. Der spezielle Blickwinkel ist dabei die Postmoderne oder das Museum nach dem Ende des Museums – in Anlehnung an “die Kunst nach dem Ende der Kunst”. K21 nennt sich der neue Ort, K21 um zu signalisieren, dass hier die Kunst des 21. Jahrhunderts ihren Platz findet – während die Klassische Moderne des 20. Jahrhunderts als K20 weiterhin am Düsseldorfer Grabbeplatz präsentiert wird.

“Schön” ist das Gebäude allemal, das der Münchner Architekt Uwe Kiessler vom Abgeordnetenhaus (1880 erbaut nach Plänen von Julius C. Raschdorff) in ein ungewöhnliches Gebäude der Kunst verwandelt hat. Schön vom Untergeschoss – mit Bullaugenblick in den Kaiserteich – bis zum Glas-überwölbten Dach mit Panoramablick über Düsseldorf. Das Adjektiv schön kam allerdings, im Zusammenhang mit Kunst, jahrzehntelang eher einer Beleidigung gleich. Die Arbeiten der siebziger Jahre, der Arte Povera, der Konzeptkunst wollten alles andere als “nur” schön sein. Aber beim Einzug ins Museum war – und ist – es dann meistens vorbei mit der Ruppigkeit der…


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