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Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale · von Uta M. Reindl · S. 356 - 357
Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale ,

Ukraine

Pavlo Makov

THE FOUNTAIN OF EXHAUSTION. ACQUA ALTA

Kommissarin: Kateryna Chuyeva, Deputy Minister for European Integration of the Ministry of Culture and Information Policy of Ukraine Kurator*innen: Lizaveta German, Maria Lanko, Borys Filonenko Ort: Arsenale

Ganz friedlich und leise fließt das Wasser durch die streng geometrisch zwölfreihig und in Pyramidenform übereinander installierten, miteinander verbundenen 78 jadegrünen Stahltrichter auf gleich farbenem Grund und wird nach unten hin immer weniger. Aber so harmlos ist die kinetische Skulptur von Pavlo Makov (*1958) und damit der diesjährige Beitrag des ukrainischen Pavillons natürlich nicht. Trägt er doch den Titel „Fountain of Exhaustion. Acqua Alta“ („Brunnen der Erschöpfung. Hochwasser“) und lässt natürlich an die enorme Erschöpfung der Ukrainer nach all den Kriegswochen denken, auch an die weltweite Erschöpfung im Umgang mit dieser aussichtslosen Situation.

Natürlich führt die Erwähnung des „Acqua Alta“ am Ende des Werktitels direkt zum Ausstellungsort Venedig und seinen Problemen mit ständig schwankendem Wasserpegel, darüber hinaus noch zum global drohenden Ansteigen des Wasserstandes der Weltmeere. Anregung zu dieser Arbeit bezog der in Charkiw lebende Künstler schon in den 1990er Jahren aus der von ihm dort erfahrenen extremen Wasserknappheit, nachdem in der postsowjetischen Stadt im Nordosten des Landes die Wasserversorgung aufgrund der maroden Infrastruktur völlig zusammengebrochen war. Makov hat die 1995 entwickelte skulpturale Anordnung mehrfach variiert, präsentiert sie jedoch in Venedig das erste Mal mit Wasser. Der Künstler selbst sagt über seine Skulptur angesichts ihrer langen Geschichte: „Es ist nicht so, dass sich die Arbeit verändert hätte. Es ist die Welt, die das erreicht hat,…

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