Art Düsseldorf

24. Oktober 2017 · Messen & Märkte

Die Art Cologne-Macher haben sich in all den Jahren mit Nebenmessen in Köln nie so recht anfreunden können, und seitens der domstädtischen Kulturpolitik oder des Verkehrsamtes hat es auch nie Ambitionen zu einer Bildung  von Synergieeffekten zwischen der Art Cologne, Satellitenmessen, lokalen Galerien und der städtischen Museumslandschaft mit speziellen Sonderausstellungen gegeben – in Basel z.B. ist das zu Messezeiten deutlich anders. Auch die Art.Fair durfte sich in Köln von offizieller Seite bisweilen stiefmütterlich behandelt fühlen; und dass deren Inititiatoren Walter Gehlen und Andreas Lohaus nun ihr Glück im benachbarten Düsseldorf versuchen, unter dem neuen Namen Art Düsseldorf, ist für einen Messebeobachter von außen durchaus konsequent. Dass Gehlen und Lohaus in Düsseldorf zudem die MCH-Group (welche ja auch hinter der Art Basel steht) als strategischen Partner im Rücken haben, und dass dies dem Art Cologne-Direktor Daniel Hug nicht gefällt, ist mehr als nur folkloristische Rangelei angesichts der ewigen Rivalität der beiden rheinischen Metropolen. Denn die Londoner Frieze Art (mit Ableger in New York) und die Art Basel (mit Filialmessen in Miami und Hongkong) expandieren nicht nur interkontinental, um ihren Stammgalerien neue Auftrittsmöglichkeiten zu bieten und Sammler zu erreichen, die normalerweise nicht zur Muttermesse anreisen, sondern auch im regionalen Bereich, was diese strategische Partnerschaft Basel-Düsseldorf erklärt. Hug verfolgt übrigens dieselbe Taktik, indem seine Art Cologne seit diesem Herbst Kooperationspartner der Art Berlin ist. Vom 17. bis zum 19. November 2017 findet nun also auf dem Areal Böhler die Art Düsseldorf statt: “Rund 80 etablierte und junge Galerien aus 21 Ländern zeigen moderne und zeitgenössische Kunst. 60% der teilnehmenden Galerien kommen aus der Region (aus Deutschland und aus den Beneluxländern). Die verbleibenden 40% setzen sich aus internationalen Galerien zusammen, u.a. USA, Portugal, Japan, Taiwan und Israel.” Zu den prominenten Ausstellern gehören u.a. Michael Werner (Köln), David Zwirner (New York), Thomas Zander (Köln) oder Dorothea van der Koelen (Mainz/Venedig). Mario Mauroner reist aus Wien mit Aquarellen von Paul Klee an, KOW aus Berlin mit Videokunst von Hiwa K und Clemens von Wedemeyer. Mit dem Umzug nach Düsseldorf hat sich mithin auch das Programm geändert: etablierte Namen von Künstlern oder Galeristen, die man früher sonst eher auf der Art Cologne vorfand, weil die Art.Fair sich zwar nicht als Gegenmesse profilieren, aber dennoch deutlich abheben wollte, halten nun in Düsseldorf Einzug. Damit formulieren Gehlen und Lohaus unausgesprochen durchaus den Anspruch, mit der Art Cologne künftig auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden.


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