Auktionen: Umsatz 2015 rückläufig
Die französische Online-Datenbank „Artprice“ analysiert jährlich die Entwicklung auf dem Kunstmarkt und stellt für 2015 zehn Prozent weniger Umsatz bei den Auktionshäusern fest. Weltweit wurden 16 Milliarden Dollar umgesetzt, davon 11,2 Milliarden bei Versteigerungen im Westen. Damit erweisen sich die USA seit 2010 zum ersten Mal wieder als umsatzstärker gegenüber dem chinesischen Kunsthandel. Über eine Nachfrage nach Spitzenwerken brauche sich Galeristen und Versteigerer nicht zu beklagen, denn laut „Artprice“ eröffnen pro Jahr weltweit 700 neue Museen. Aus Gründen der Imagepflege und im Wettbewerb mit der musealen Konkurrenz kaufen diese aber nur Top-Kunst an – das treibt die Preise für einzelne Künstler wie Pablo Picasso, Amedeo Modigliani oder Alberto Giacometti in die Höhe, aber auch für lebende Künstler wie Gerhard Richter, von dem ein abstraktes Bild für 46 Mill. Dollar unter den Hammer kam. Zu den finanziell einträglichsten deutschen Künstlern zählten im vergangenen Jahr ansonsten Sigmar Polke, von dem eine Arbeit für 27 Mill. Dollar bei Sotheby’s versteigert wurde, und Martin Kippenberger, mit dessen Werken die Versteigerer insgesamt 40 Mill. Dollar Umsatz machten. Der deutsche Auktionsmarkt hat am weltweiten Kuchen einen Anteil von 9 Prozent mit 257 Mill. Dollar Umsatz in den Auktionshäusern zwischen Berlin, Köln und München. Nach den USA, China, Großbritannien und Frankreich liegt damit Deutschland mit seinem Marktanteil an fünfter Stelle.