Auktionshäuser in Deutschland und Österreich: Sehr gute Jahresbilanz

16. Dezember 2020 · Galerien & Auktionshäuser

Von „allgemein sich anbahnender Expressionismus-Müdigkeit“ auf dem Auktionsmarkt könne keine Rede sein, stellte das „Handelsblatt“ fest. Schließlich habe das Münchener Kunsthaus Ketterer im Jahr 2020 Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Unser Haus“ (1918/22) für 1,68 Mill. Euro veräussern können. Im Corona-Jahr wechselten jedoch nicht nur Werke im Millionenwert ihren Besitzer, denn auch „im sechsstelligen Bereich prasselte es Rekorde“. So erfolgte der Hammerschlag für eine Arbeit von Arnulf Rainer bei Ketterer beim Gebot von 750.000 Euro und für ein Schüttbild von Hermann Nitsch bei 600.000 Euro. Der deutsche Kunstmarkt scheine jedenfalls offensichtlich „bisher ohne größere Blessuren durch die bleierne Corona-Pandemie gekommen zu sein.“ Wie das Kunsthaus Ketterer selber mitteilte, stehe es mit Einnahmen von 60 Mill. Euro im Jahr „zum wiederholten Mal auf Platz 1 im deutschen Kunstversteigerer-Ranking“. Auch das Kölner Auktionshaus van Ham meldet für 2020 mit dem „besten Gesamtjahresergebnis in der Geschichte des Hauses in Höhe von knapp 40 Mio. Euro“, es habe „in der noch andauernden Krise ein deutliches Zeichen der Stärke“ gesetzt. „Gut gemeistert“ habe auch das Wiener Auktionshaus Dorotheum die Krise bislang, heißt es im Jahresbericht 2020: „Die Transformation von Saal- auf Online-Auktionen hat… während des Lockdown im Frühjahr und Herbst bestens funktioniert… Die Umstellung auf vorwiegenden Online-Betrieb schaffte Kontinuität und Stabilität, so konnten auch 2020 Millionenpreise und Weltrekorde erzielt werden.“ So wurden für das Gemälde von Chaim Soutine „La femme en rouge au fond bleu“, (1928) rund 1,8 Mill. Euro geboten und für ein kleinformatiges Bild von Maria Lassnig 229.000 Euro. Der Berliner Versteigerer Grisebach GmbH schloss die Herbstsaison 2020 mit einem Gesamtergebnis 17,2 Mill. Euro ab und wertet dies ebenfalls als „sehr erfolgreich“. Denn „noch nie wurde für den „Filzanzug“ von Joseph Beuys aus dem Jahr 1970 auf einer Auktion mehr bezahlt“, nämlich 137.500 Euro. Georg Herolds „Kleiner Bernhardiner“ (1985) startete bei einem Schätzpreis von 6.000 Euro und brachte schließlich 40.000 Euro in die Kasse. www.kettererkunst,de, https://www.van-ham.com, https://www.grisebach.com/ https://www.dorotheum.com


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