Berliner Einheitsdenkmal: Bauunternehmen ist insolvent

12. Februar 2024 · Kulturpolitik

„Einheitsdenkmal in Berlin in Gefahr?: Bauunternehmen beantragt Insolvenz“, titelte der Berliner „Tagesspiegel“. Das Unternehmen Heinrich Rohlfing GmbH, „das für die Konstruktion des geplanten Einheitsdenkmals in Berlin verantwortlich ist“, musste den Gang zum Insolvenzgericht antreten.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Frank Schorisch von der Kanzlei Pluta Rechtsanwälte bestellt. Laut „Westfalenblatt“ habe die Kanzlei allerdings mitgeteilt, „dass der Geschäftsbetrieb des Stahlbauers zunächst in vollem Umfang fortgeführt werde“. Man achte auf die Vokabel „zunächst“. Streit und Pannen haben das Projekt von Anfang an begleitet. Der Bundestag beschloss den Bau des Denkmals nämlich bereits 2007. Bei einem ersten Wettbewerb befand die Jury keinen Entwurf für preiswürdig. Im zweiten Anlauf gewannen Milla und Partner zusammen mit der Choreografin Sasha Waltz den Wettbewerb. Die Umsiedlung von Fledermäusen und Auflagen des Denkmalschutzes verzögerten und verteuerten das Projekt so sehr, dass der Bundestag zwischenzeitlich 2016 einen Planungsstopp beschloss. 2017 sollte es dann doch weiter gehen, doch unklare Grundstücks- und Finanzierungsfragen sorgten erneut für Missstimmung, und schließlich geriet das Projekt endgültig zur Posse, als sich zudem der Regisseur Christoph Lauenstein mit Plagiatsvorwürfen zu Wort meldete. Nun kommt also bizarrerweise auch noch ein Insolvenzverfahren hinzu. Als neuer Eröffnungstermin wurde zuletzt „Oktober 2024“ genannt. Doch darauf sollte derzeit niemand wetten.


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