Berliner Künstler vergeben „Kunst-Schwächer“-Preis

24. September 2018 · Kulturpolitik

Normalerweise werden Kunstpreise für ein herausragendes Werk und nicht für Fehlleistungen vergeben. Doch letzteres hat die Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser (AbBA) vor- sie rief soeben den Kunst-Schwächer-Preis WEAK Award ins Leben und prämiert damit kulturpolitische Versäumnisse, die zu einer „Schwächung der Kunst in Berlin“ führen. „Personen, Firmen, Organisationen, aber auch Regeln oder Mechanismen können ab sofort vorschlagen werden. Im Fokus steht vor allem die problematische Ateliersituation“, heißt es in der Begründung. Damit wenigstens ein Drittel der 8.000 bildenden Künstler in der Hauptstadt sich einen bezahlbaren Atelierraum leisten kann, müssten bis 2020 laut einem „Masterplan“ des Berliner Atelierbeauftragten 2.000 neue Ateliers geschaffen werden. Doch die rot-grüne Senatskoalition sichert lediglich bis 2021 eine Bestandssicherung für vorhandene Arbeitsräume aller Kunstsparten zu. Zudem gehen wegen steigender Mieten real jedes Jahr 350 Ateliers verloren, hat man im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses ermittelt. Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) muss zugeben, dass weitgehend „Hilflosigkeit“ herrsche „gegenüber den Praktiken des privaten Immobilienmarktes und der Immobilienwirtschaft, die weitgehend Narrenfreiheit genießen“. Mit der Vergabe ihres Negativ-Preises will die AbBA-Allianz „besonders rabiat und perfide vorgehende Organisationen und Strukturen klar“ benennen und somit zum „Thema einer öffentlichen Debatte“ machen. http://www.bbk-kulturwerk.de


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