"DDR expressiv" in Zielona Gora
Als Erich Honecker 1971 Walter Ulbricht als Staatsratsvorsitzenden der DDR ablöste und 1973 zu den Weltjugendfestspielen den Arbeiter- und Bauernstaat als fortschrittlich peäsentiweren wollte, kündigte er in der Kulturpolitik eine Liberalisierung an. Auf einem der SED-Parteitage gab Honecker die Parole aus, „kulturelle Weite und Vielfalt“ seien nun garantiert, und es gäbe auch „keine stilistischen Tabus“, sofern eine „gefestigte sozialistische Grundhaltung“ gewahrt bliebe. Die hehren Worte lösten ab 1973 nicht nur einen Boom an privaten Galeriegründungen in der DDR aus, sondern bei vielen Künstlen auch eine Abkehr von der Doktrin des Sozialistischen Realismus. Dass es parallel zu den “Jungen Wilden” im Westen auch in der DDR eine neo-expressionistische Strömung gab, dokumentiert die Ausstellung “DDR expressiv”, die das Museum für Junge Kunst in Frankfurt/Oder im polnischen Zielona Gora in der dortigen BWA Galeria ausrichtet. Laufzeit: 6. bis 29. Mai 2016. Künstlerliste: Solveig Karen Bolduan / Hartwig Ebersbach / Lutz Fleischer / Hubertus Giebe / Hans-Hendrik Grimmling / Klaus Hähner-Springmühl / Angela Hampel / Johannes Heisig / Michael Hengst / Klaus Killisch / Walter Libuda / Holger Lippmann / Frank Maasdorf / Michael Morgner / Hans Scheib / Hans Scheuerecker / Wolfgang Smy / Gerd Sonntag / Ulla Walter / Karla Woisnitza. www.bwazg.pl