Die Zeichnung geht weiter
Im Medienkunst- und Installations-Hype der 1990er Jahre mussten die Professoren an den Kunstakademien ihre Studenten bisweilen dazu drängen, sich auch mal dem Medium der Zeichnung zu widmen. Auf den Kunstmessen gab es noch vor wenigen Jahren Zeichnungen lediglich von Klassikern im Angebot, aber nur selten von zeitgenössischen Künstlern. Das allerdings hatte wohl auch etwas damit zu tun, dass man für eine Akt-Studie mit Kohlestift im DIN A 3-Format nicht denselben Preis verlangen kann wie für ein mittelformatiges Gemälde, und Zeichenblätter von jungen Künstlern erzielen auch heute keine Preise im oberen vierstelligen Bereich. Dennoch hat in den letzten 1-2 Jahren eine Renaissance der Zeichnung eingesetzt, sowohl bei den Künstlern als auch im Ausstellungsbetrieb. Unter dem Titel „Die Zeichnung geht weiter“ zeugt derzeit bis zum 15. Juli 2015 die Berliner Galerie Poll „Positionen zeitgenössischer Zeichenkunst“. Künstlerliste: Martina Altschäfer, Matthias Beckmann, Joachim Grommek, Birgit Hölmer, Andrey Klassen, Sascha Kürschner, Joachim Schmettau, Matthias Sturm. www.poll-berlin.de