Diskussion um Parteitagsgelände

9. Januar 2015 · Museen & Institutionen

Zwischen 1933 und 1938 hielt die NSDAP ihre Reichsparteitage auf einem Aufmarschfeld im Südosten Nürnbergs ab. An den Paraden nahmen bis zu 150.000 SA- und SS-Leute teil. Ab Kriegsbeginn 1939 verzichtete die Parteiführung allerdings auf solche Massenaufmärsche in Nürnberg. In der Nürnberger Lokalpolitik diskutiert man derzeit über den Erhalt oder „kontrollierten Verfall“ des Reichsparteitagsgeländes. Insbesondere geht es um den Erhalt der 360 m langen und heute arg baufälligen Haupttribüne („Zeppelintribüne“). Während manche Historiker und Architekten das Gelände „kontrolliert verfallen“ lassen möchten, setzen sich Nürnbergs OB Ulrich Maly (SPD) und die Kulturreferentin Julia Lehner (CSU) für den Erhalt der Zeppelintribüne ein: das Bauwerk könne „Aufklärung“ bieten, „wie ein totalitäres System funktioniert“, meint Lehner. Der städtische Baureferent Daniel Ulrich ergänzte, es ginge nicht um eine „historische Rekonstruktion“, sondern um einen Erhalt des jetzigen Eindrucks „mit einfachen Mitteln“. Ganz so einfach ist der Umgang mit den Relikten der NS-Monumentalästhetik allerdings nicht, denn die Stadt schätzt die Sanierungskosten auf 60 bis 75 Mill. Euro. www.museen.nuernberg.de/dokuzentrum


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