Eclipse
Cerith Wyn Evans nahm 2002 an der Kasseler documenta teil und vertrat Wales auf der 50. Biennale von Venedig.Er begann seine Laufbahn mit der Produktion experimenteller Kurzfilme, war Assistent von Derek Jarman und arbeitete mit Rock-Bands wie The Smiths zusammen. In seinen bildnerischen Arbeiten gibt es daher zahlreiche Bezüge zu Film, Literatur, Wissenschaft und Philosophie. Sein aktuelles Projekt im Museion Bozen geht von einer Erzählung des Künstlers aus, in der er eine Sonnenfinsternis in verschiedenen Zeitzonen beschreibt. „Wie in einer polyphonen Komposition stehen die ausgestellten Arbeiten zueinander und mit dem Raum in einer engen Beziehung. Auf die Installation über die Sonnenfinsternis „antworten“ in diesem Sinn die Neonarbeiten „Figment I or A Community Predicated on the Basic Fact Nothing Really Matters“, 2013 und „Figment II or E=L=A=P=S=U=R=E (In Vitro), die auf das Interesse des Künstlers für die Physik und die am Beschleunigerzentrum CERN in Genf durchgeführten Experimente zum Nachweis des Higgs-Teilchens zurückgehen. Das in populären Darstellungen auch als „gottverdammtes Teilchen“ oder „Gottesteilchen“ bezeichnete Higgs-Boson ist der materielle Beweis einer lediglich theoretisch gestützten Vermutung. Die Wissenschaft ist also gezwungen, das Vorhandensein des Nicht-Wahrnehmbaren zu behaupten. Die Skulpturen in der Ausstellung – Ellipsen, Kreise und Linien, die im Raum zu explodieren scheinen – übernehmen die Simulation des Zerfalls eines Higgs-Teilchens und verweisen auf lediglich intuitiv fühlbare mentale Räume…“ Die Ausstellung läuft im Museion Bozen bis zum 3. Januar 2016. www.museion.it