Haackes Gift Horse in München

1. Mai 2017 · Museen & Institutionen

Bis zum 20. August 2017 präsentiert das Haus der Kunst München die Skulptur „Gift Horse“ (2015) von Hans Haacke. Der Künstler schuf diese Arbeit ursprünglich als temporäre Installation für den „Fourth Plinth“, den leer gebliebenen leeren viertel Sockel auf dem Londoner Trafalgar Square als Kommentar zur Finanzkrise. Die City of London lädt regelmäßig zeitgenössische Künstler ein, diesen Sockel temporär zu bespielen. „Die Bronzeplastik stellt, basierend auf einer Radierung des englischen Malers George Stubbs, ein Pferdeskelett ohne Reiter dar. Ein elektronisches, an einem Vorderbein des Pferdes befestigtes Laufschriftband zeigt in Echtzeit die Kurse der Londoner Aktienbörse an, die in München durch einen Live-Ticker der Frankfurter Börse ersetzt werden. Die Installation nimmt unmittelbar Bezug auf ein nie ausgeführtes Reiterstandbild von König Wilhelm IV., das ursprünglich für den Sockel vorgesehen war, und versinnbildlicht das Zusammenwirken von Reichtum, Macht und imperialer Geschichte. Wie Haacke erläutert, zielte sein Projektvorschlag darauf, die Beziehung des Denkmals zu Repräsentationen politischer Macht zu erkunden…Diese Plastik ist insbesondere wegen ihres Anknüpfens an zeitgenössische Zurschaustellungen von Macht, Wert, Reichtum und politischem Gedächtnis interessant. Beim Betreten der Mittelhalle im Haus der Kunst werden die Besucher durch das auf einem monumentalen Sockel aufgestellten “Gift Horse” mit der zeremoniell aufgeladenen und propagandistischen Vergangenheit der ehemaligen Ehrenhalle konfrontiert. Die skulpturalen Merkmale von Haackes scharfsinniger Reflexion über Macht erzielen nicht nur durch die monumentale Dimension der Mittelhalle, sondern auch im Kontext der Diskussionen über die bevorstehende Renovierung des Hauses der Kunst neue Wirkung. www.hausderkunst.de

Dazu in Band 200 erschienen:


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