Keupstraßen-Mahnmal: Stadt Köln will Grundstück kaufen

9. Juni 2020 · Kulturpolitik

Am 9. Juni 2004 wurden durch einen Nagelbombenanschlag vor einem Friseursalon in der Keupstraße von Köln-Mülheim 22 Menschen verletzt, teilweise schwer. Nach einer Selbstenttarnung 2011 stellte sich heraus, dass der rechtsterroristische Nationalsozialistsiche Untergrund NSU den Anschlag verübt hatte. Auf den Jahrestag genau teilte die Stadt Köln nun im Juni 2020 mit, das Grundstück Ecke Keupstraße/Schanzenstraße aufkaufen zu wollen. Dort sollte schon seit längerem ein Mahnmal aufgestellt werden. Ein Entwurf des Berliner Künstlers Ulf Aminde für eine 26 m lange interaktive Installation liegt bereits vor. Amindes Idee: man schreitet das Mahnmal mit dem Smartphone ab und sieht dann ein virtuelles Denkmal. Das Grundstück befindet sich jedoch in Privatbesitz, und der bisherige Eigentümer wollte seine Bebauungspläne bislang nicht durch ein Mahnmal blockiert haben. Andere Standorte lehnte wiederum die IG Keupstraße bislang ab. Gegenüber dem Boluvardblatt „Express“ erkläre die IG-Vorsitzende Meral Şahin, es sei „wahnsinnig wichtig“, das Denkmal direkt an der Keupstraße zu errichten, denn nur mit einem direkten Bezug zum Ort des Attentats könne es funktionieren. Das Zitat einer Stellungnahme der Stadt Köln zum Grundstückskauf klingt allerdings derzeit noch eher nach typisch rheinischer Unverbindlichkeit: man stehe „in intensivem Austausch mit den Eigentümern“, es sei immerhin „Bewegung in die zuvor festgefahrene Situation gekommen“.


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