Köln: Museum Ludwig - Sanierung kostet bis zu 1,1 Milliarden Euro
In Köln soll der Gebäudekomplex Museum Ludwig / Philharmonie ab 2031 gründlich saniert werden. Allerdings wird das Vorhaben vor Ort kontrovers diskutiert: laut „Kölner Stadtanzeiger“ sieht einer der beiden Architekten des Museumsgebäudes, Peter Bussmann, der Sanierung „mit Sorge“ entgegen und fordert Denkmalschutz ein. Museumsdirektor Yilmaz Dziewior und der Intendant der Philharmonie, Louwrens Langevoort, sprachen sich unterdessen gegen eine längere temporäre Schließung aus. Dziewior hält es nämlich für „unwahrscheinlich“, ein Ausweichquartier „in guter Lage und angemessener Größe“ zu finden. Auch Langevoort plädiert für eine Sanierung bei laufendem Betrieb, und zwar in den Nachtstunden. Das Museum Ludwig ist in der Domstadt das letzte öffentliche Gebäude, das 1986 ohne Verzögerungen beim Bau und unter Einhaltung des Kostenrahmens in Betrieb genommen werden konnte – alle späteren städtischen Bauvorhaben für die Kultur waren und sind zumeist von Fehlkalkulationen, Pannen, Pleiten, Streitereien, Verspätungen und Skandalen begleitet. Jetzt ist beim Museum Ludwig von Sanierungskosten zwischen 780 Millionen und 1,1 Milliarden Euro die Rede, je nach Umfang der Maßnahmen und ob bei laufendem Betrieb saniert werden soll. Architekt Bussmann schüttelt darüber nur den Kopf: „Das ist Wahnsinn, wo kommen solche Summen her? Das muss doch völlig aus der Luft gegriffen sein. Damals haben wir 260 Millionen D-Mark verbaut.“
