Marienbad-Film

13. Januar 2016 · Museen & Institutionen

Alain Robbe-Grillet (1922-2008) gilt durch seinen Essay „Pour nun nouveau roman“ als Mitbegründer des „Nouveau Roman“ in den 1960er Jahren. Zu seinen Hauptwerken zählt das Drehbuch zum Film „L’Année dernière à Marienbad“ (Letztes Jahr in Marienbad, 1961) für den Regisseur Alain Resnais. Die Handlung: ein Mann und eine Frau begegnen sich in einem „großen Hotel, eine Art internationaler Palast, riesig, barock, mit prunkvollem, doch eisigem Dekor: eine Welt aus Marmor, Säulen, Ranken, vergoldeter Täfelung, Statuen, Domestiken in erstarrter Haltung“ (Robbe-Grillet). Er versucht sie davon zu überzeugen, dass sie sich vor einem Jahr schon einmal hier begegnet seien und sich verabredet hätten, um zusammen ein neues Leben zu beginnen, doch die Frau kann sich an nichts erinnern. Der „Spiegel“ notierte 1961 über die Eindrücke der Filmkritiker, einer habe das Werk als „eine der kühnsten Schöpfungen des Gegenwartsfilms“ gefeiert, und ein anderer habe Ehrfurcht eingefordert: „Dieser Film verlangt nach dunklem Anzug“. Jetzt zeigt die Kunsthalle Bremen bis zum 13. März 2016 eine Ausstellung zu diesem Film und dokumentiert damit „diese besondere Bedeutung der im Marienbad-Film geprägten Nouvelle Vague-Ästhetik für die bildende Kunst“: „Ausgehend von surrealistischen Gemälden von unter anderen Paul Delvaux, Giorgio de Chirico und René Magritte liegen Schwerpunkte der Ausstellung auf den durch das Medium Film geprägten Arbeiten von Robert Longo, Cindy Sherman und Sam Samore und auf der Auseinandersetzung mit Erzählung im Kunstfilm bei Kenneth Anger, Vito Acconci und David Claerbout.“ Das „Thema des Barock in der zeitgenössischen Kunst“ ist mit Beiträgen von Jeff Koons, Pablo Bronstein, Rodney Graham oder Ceryth Wyn Evans vertreten. www.kunsthalle-bremen.de


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