München: After the fact

29. Mai 2017 · Museen & Institutionen

Um Propaganda im 21. Jh. geht es bei der Ausstellung “After the fact” im Münchener Lenbachhaus. Der Begrtiff ist fast 100 Jahre alt: in den 1920er Jahren untersuchte Edward Barney, ein Neffe Sigmund Freuds, die Strategien der Werbung und erkannte dabei, dass die Methoden der politischen Propaganda wesensverwandt sind. Öffentlichkeitsarbeit hat nicht nur etwas mit dem Transport objektiv nachvollziehbarer Information zu tun, sondenr auch mitz den tiefenpsychologischen Wirkungen von Verführung. “Für Bernays war Public Relations schlicht ein weniger verdächtiger Name für Propaganda. Knapp vierzig Jahre später befand der italienische Regisseur und Schriftsteller Pier Paolo Pasolini, dass die faschistische Propaganda die Gesellschaft weniger durchdrungen hatte als jene des Kapitalismus, die mithilfe der Massenmedien Konsum als neuen Lebensstil inszenierte”. Auch im 21. Jh. spielen ideologische Parameter immer noch eine Rolle: je nach ideologischer Perspektive ist jemand für die einen ein “Rebell” oder “Freiheitskämpfer”, für die anderen hingegen ein “Terrorist”. Das Ausstellungsprojekt »After the Fact« möchte den Propagandabegriff vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, politischer und medialer Entwicklungen des 21. Jahrhunderts neu betrachten. Dabei soll Propaganda nicht als selbstverständliches Übel betrachtet werden, als krude, als erkennbar, als passé, sondern als komplexes und potenziell so hilfreiches wie problematisches Denk- und Analysewerkzeug. Laufzeit: 30. Mai bis 17. September 2017 im Kunstbau. www.lenbachhaus.de


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