München: Kunst im öffentlichen Raum
Die Stadt München investiert 1,5% ihres kommunalen Bauvolumens in Kunst. „Dahinter steht das Bewusstsein, dass Kunst und Kreativität wichtige Elemente des urbanen Lebens sind, den Stadtraum positiv prägen können und zur Lebensqualität beitragen“, heißt es dazu. Aktuell findet bis zum 30. Oktober 2016 im Rahmen der Reihe „München dezentral“ das Projekt „Versprechen/Promises“ statt. Der Bildhauer Maximilian Erbacher nimmt vier Stadtteile in den Focus seiner Arbeit und bestückt sie mit Schildern, wie man sie von Baustellen her kennt: nur sind hier keine Bauherren und Baufirmen aufgelistet, sondern Textbotschaften aus dem Jargon von Immobilienfirmen, wie sie dem Künstler während eines Aufenthalts in Bangalore auffielen. Bei einem weiteren aktuellen Projekt befüllte Pia Lanzinger kürzlich eine „Zeitkapsel“ mit Inhalten über die Erfahrungen der Bewohner des Hasenbergl-Viertels. Eine solche Zeitkapsel fügte man bei der Grundsteinlegung ein, die 1960 der damalige OB Hans-Jochen Vogel dort vornahm. Doch da diese Zeitkapsel nach einem Umbau der Siedlung 2012 verschwunden ist, hat Pia Lanzinger mit ihrem interaktiven Projekt diese Plombe mit Zeitzeugnissen aus der Gegenwart nun erneuert. Bis November 2016 ist außerdem an der Brandwand des Hotels Louis am Viktualienmarkt das partizipative „Inklusionsprojekt“ von Susanne Wagner zu betrachten. Es besteht aus 79 kreisförmig angeordneten Keramikscheiben als „Inklusionspunkten“, die dann im Herbst nach der Demontage zum Verkauf von 290 Euro pro Stück angeboten werden: „Jeder Punkt ist ein Original. Jeder Punkt wird zum Symbol. Jeder Besitzer eines Punktes trägt Inklusion in die Gesellschaft.“ Damit soll für Inklusion als „gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung am sozialen Leben“ geworben werden. www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kulturreferat/Bildende-Kunst/Kunst-im-oeffentlichen-Raum.html