Museen in den USA und Niederlanden: Wirtschaftliche Existenznöte

27. Juli 2020 · Kulturpolitik

Alarmierend ist das Ergebnis von Umfragen unter den Museumsverbänden in den USA und den Niederlanden. Die American Alliance of Museums befürchtet, „ohne zusätzliche Geldmittel“ sei bei rund einem Drittel der 760 Museen die wirtschaftliche Existenz gefährdet. Nur 87 Prozent der US-Museen hätten genügend finanzielle Reserven für zwölf Monate, 56 Prozent für weniger als sechs Monate, und daher halten 16 Prozent eine dauerhafte Schließung für möglich. Ähnliche Besorgnisse meldet die niederländische Museumvereniging. Ohne staatliche Unterstützung könnten hier 100 Museen höchstens ein Jahr lang wirtschaftlich überleben. Prekär ist die Lage vor allem bei kleineren Museen mit weniger als 40.000 Besuchern pro Jahr, die keine öffentlichen Subventionen erhalten. Die niederländische Regierung stellt für die Museen zwar ein Hilfspaket in Höhe von 300 Mill. Euro bereit, doch diese Gelder gleichen die Einbußen nicht aus. Denn bis Ende 2019 hatten die niederländischen Museen immer ihre Etats zur Hälfte selbst erwirtschaftet, durch den Verkauf von Eintrittskarten, Gebühren für Führungen, Katalogen, Souvernirartikeln in Museumsshops, Pachteinnahmen aus der Museumsgastronomie etc. Jetzt sind die Museen wieder geöffnet, doch der Tourismus ist in diesen Sommerwochen im gesamten Land rückläufig und damit auch die Besucherzahlen im Kulturbereich. Die Museumsvereiniging prognostiziert daher einen Rückgang der Einnahmen von 80 Prozent für 2020 und 50 bis 60 Prozent für 2021.


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