Paris: Wildenstein-Prozess wird neu aufgerollt

9. Februar 2021 · Personalien

Guy Wildenstein, in vierter Generation Familienvorstand einer Kunsthändlerfamilie, war 2017 in einem Prozess in Paris um Erbschaftsbetrug und Steuerhinterziehung freigesprochen worden. Jetzt meldete „FAZ.NET“, der Kassationsgerichtshof habe entschieden, das Verfahren neu aufzurollen. Wildenstein und seinen Mitangeklagten wurde vorgeworfen, nach dem Tod von Wildensteins Vater Vermögenswerte in sogenannten Trusts verschleiert zu haben. Der Begründer der Kunsthandlung Nathan Wildenstein (1851-1934) hatte um 1870 in Paris zunächst ein Krawattengeschäft eröffnet und dann seine Leidenschaft für die Kunst und den Kunsthandel entdeckt. Er spezialisierte sich auf den Handel mit alten französischen Meistern und war allem damit erfolgreich, in Vergessenheit geratene Künstler wieder zu entdecken und auf dem Markt anzubieten. Er eröffnete auch eine Galerie in New York, wo amerikanische Industrielle zu seinen Kunden gehörten. Sein Enkel Daniel Leopold Wildenstein (1917-2001) floh im Zweiten Weltkrieg vor der deutschen Besatzungsmacht aus Frankreich in die USA, so dass sein Sohn Guy sowohl US-Bürger als auch Franzose ist. Guy Wildenstein übernahm nach dem Tod des Vaters den Kunsthandel, während sein Bruder Alec sich um Pferdezucht und Pferderennen kümmerte. Nach Alecs Tod 2008 übernahm Guy Wildenstein auch dessen Geschäftszweig. Bei dem Rechtsstreit ging es in erster Instanz um Vermögenswerte in Höhe von 550 Mill. Euro.


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