Private Kunstsammler verlassen Berlin

11. Mai 2020 · Museen & Institutionen

„Erst verliert Berlin die Sammlung Flick, dann kündigt Thomas Olbricht Me Collectors Room seinen Rückzug an. Und nun verlässt Julia Stoschek die Stadt.“ So fasst der Berliner „Tagesspiegel“ die jüngste Entwicklung in der Berliner Kunstszene zusammen. Wegen einer Mieterhöhung für das Gebäude ihrer „Julia Stoschek Collection“ kündigte die Sammlerin an, nach Auslaufen des Mietvertrags Ende 2022 diese Adresse womöglich aufgeben zu wollen und gänzlich nach Düsseldorf zurückzukehren. In einer Leserzuschrift an den „Tagesspiegel“ wird gelästert, nach dem Abzug dieser hochkarätigen Sammlung an Medienkunst fiele das Kulturleben Berlins wieder „auf das Niveau von Osnabrück“ zurück. Das Pikante an der Sache: das Gebäude in der Leipziger Straße gehört ausgerechnet der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die Sammlerin hat aus privater Initiative viel Geld in die Herrichtung für Ausstellungszwecke investiert, was ihr jedoch nun keineswegs gedankt wird, und sie habe dem Eigentümer auch ein Kaufangebot unterbreitet, auf das die Bundesanstalt jedoch nicht reagiert habe. Auch der Sammler Thomas Olbricht zieht sich lieber wieder in seinen früheren Standort Essen zurück; seine bisherigen Räume mit dem „Me Collectors Room“ in der Auguststraße nutzt dann künftig nach Umbauarbeiten die Sammlung Peter Janssen mit einem „Samurai Museum Berlin“ – immerhin bleibt diese Adresse wenigstens als Kunstort erhalten. Für „Tagesspiegel“-Autorin Christiane Meixer ist diese Entwicklung „symptomatisch für den Umgang der Stadt mit Sammlern, die ihren privaten Kunstbesitz öffentlich zugänglich machen wollen. Misstrauen, Ignoranz, fehlende Unterstützung…“

Dazu in Band 254 erschienen:

Dazu in Band 209 erschienen:


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