Soforthilfeprogramme: "oft unzureichend"
Laut „Frankfurter Neue Presse“ vom 20. April 2020 stellt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier ein Soforthilfeprogramm für Sport- und Kulturvereine in Aussicht, „die sich bürgerschaftlich engagieren.“ Maximal 10.000 Euro Fördergeld gibt es aber nur, wenn die Vereine „ihre finanzielle Lage und ihren Finanzbedarf darlegen“. Was Bund und Länder an Nothilfefonds auflegen, empfinden viele in der Kulturszene jedoch als weltfremd und unzureichend. So beklagte sich der hessische Landesverband Professionelle Freie Darstellende Künste (Laprof): „Die vom Land Hessen in Kooperation mit der Bundesregierung zur Verfügung gestellten Soforthilfemittel gehen an den Notwendigkeiten freiberuflicher Kulturschaffender vorbei“. Denn die Hilfe werde nur bei Liquiditätsengpässen gewährt. Einnahmeausfälle aufgrund abgesagter Veranstaltungen und gestrichener Aufträge würden hingegen als Fördergrund nicht akzeptiert. In NRW nahmen 67 Kommunen an einer Umfrage des Wuppertaler NRW-Kultursekretariats und des Städtetags NRW teil. Ergebnis laut Pressemitteilung vom 21. April 2020: „Nachdem kürzlich die Soforthilfe des Kulturministeriums NRW eingestellt wurde, ist die Lage für soloselbständige Künstler äußerst prekär, können sie doch ihre existenziellen Einnahmeausfälle nicht ausgleichen.“ Daher fordern die NRW-Kultursekretariate in Wuppertal und Gütersloh zusammen mit dem NRW Kulturrat „die schnelle Wiederauflegung des Nothilfefonds, eine ausreichende Unterstützung der Kulturschaffenden und die Erhaltung der kommunalen Infrastruktur.“
