Titos Bunker

8. Mai 2017 · Aktionen & Projekte

Zwischen 1953 und 1979 ließ der jugoslawische Machthaber Josip Broz Tito in Kojic bei Sarajevo einen Atomschutzbunker errichten. Im Falle eines Nuklearkriegs hätte die gesamte jugoslawische Staatsführung hier in 280 m Tiefe Schutz gefunden und überleben können. Von dem schmalen Gang gehen zahllose Türen ab, hinter denen Wohn- und Arbeitsräume für 350 Menschen eingerichtet waren; für Titos Frau gab es sogar einen Schminktisch. Seit 2011 organisieren hier Edo und Sandra Hozic das „Project Biennal“ mit Kunstaktivitäten, aus denen eine Sammlung entstehen soll, die im Bunker in Form eines Museums für zeitgenössische Kunst präsentiert wird. Das aktuelle Projekt kuratieren Hans D. Christ und Iris Dressler mit einer Auswahl von sechs Arbeiten, „die sich insbesondere mit den Übergängen von dem einstigen streng geheimen Langzeitarbeitsplatz … zu einem ungenutzten und zugleich in Betrieb gehaltenen Bunker über das Biennale Format bis zum künftigen Museum beschäftigen: einem Museum, an dem sich Militärgeschichte und zeitgenössische Kunst nicht ohne Reibung begegnen“. Außerdem haben die beiden Kuratoren „vier Ausstellungsführungen entwickelt, die die neuen Arbeiten unter verschiedenen Aspekten mit einer je anderen Auswahl an bereits vorhandenen Werken verbinden“. Generell können die Ausstellungen in Titos Bunker nur in Form von Gruppenführungen besichtigt werden. Neue Arbeiten zeigen dort bis zum 21. Oktober 2017 Annalisa Cannito, Jan Peter Hammer, Dan Perjovschi, Lia Perjovschi, Jorge Ribalta sowie Jan-Peter E.R. Sonntag. Parallel dazu haben Christ und Dressler auch noch eine Ausstellung für den Württembergischen Kunstverein Stuttgart entwickelt, die dort vom 27. Mai bis zum 6. August 2017 zu sehen ist. Hier stellen aus: Taysir Batniji, Bernd Behr, David Brognon / Stéphanie Rollin, Annalisa Cannito, Olga Chernysheva, Edith Dekyndt, Jan Peter Hammer, James T. Hong, Hilary Koob-Sassen, Milomir Kovačević, Susanne Kriemann, Dorit Margreiter, Eduardo Paolozzi, Vesna Pavlović, Dan Perjovschi, Lia Perjovschi, Jorge Ribalta, Alexander Sokurow, Sandra Vitaljić, Jan-Peter E.R. Sonntag und andere


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