Robuste ART DÜSSELDORF auf Wachstumskurs

11. April 2024 · Messen & Märkte

– von Sebastian C. Strenger –

Die Art Düsseldorf (11. – 14. April) öffnet noch bis zum kommenden Sonntag ihre Pforten. Bereits in den ersten Stunden präsentiert sich die Messe mit überwiegend zeitgenössischer Kunst und glänzenden Geschäften. Dabei zeigte sie sich erstmals robust auf Wachstumskurs und mausert sich zusehends zu einer ernst zunehmenden Alternative oder Ergänzung für Besucher*innen und Händler*innen gleichermaßen zu ihrem rheinischen Pendant, der Art Cologne.

Als 2017 die Schweizer Messegesellschaft bei der damals noch jungen Düsseldorfer Kunstmesse Gesellschafteranteile übernahm, standen die Zeichen auf Expansion. Nach zwei Jahren geriet der Global Player mit der Art Basel jedoch ins Straucheln und verabschiedete sich wieder von seinem Investment. Die Messe fing sich, bevor Corona dazwischen kam und ein Wachstum der Messe ausbremste. Heute steht die Messe besser dar, als ihre bei internationalen Händlern in Ungnade gefallene rheinische Schwester in ihrer vergangenen Ausgabe in Köln: Eben nicht geschrumpft, weit weniger international und mit ausbleibenden Umsätzen.

Im Vergleich der beiden Rheinlandmessen trumpfte die Art Düsseldorf nach einer Zunahme an Teilnehmer*innen bereits um rund 15 Prozent (2023) auf und erhöht in diesem Jahr nochmal um weitere 10 Prozent auf insgesamt 105 Aussteller*innen. Damit ist Köln mit zuletzt rund 170 Aussteller*innen längst nicht mehr doppelt so groß. Und auch das respektable Teilnehmer*innenfeld kann sich mit Neu-Zugängen sehen lassen. Etwa mit Galerien wie Carolina Nitsch aus New York mit Tschabalala und Darstellungen schwarzer Identität sowie Steve Turner aus Los Angeles mit Interpretationen von Manet des chinesisch-irischen Malers Jingze Du.

Die Green on Red Gallery ist aus Dublin angereist, ebenso wie Dirimart mit Malerei aus Istanbul und Copperfield aus London mit Konzeptkunst. Dänische wie portugisische Galerien zeigen Fotografie. Aus den Nachbarländern sind niederländische Galerien wie Dürst Britt & Mayhew mit Lennart Lahuis im Dialog mit Joseph Beuys – wie derzeit noch bis 26. Mai in Schloß Moyland zu sehen, angereist – ebenso wie belgische Galerien aus Ghent und Antwerpen. Etwa 10 Prozent der teilnehmenden Galerien reisten aus Österreich an.

Die regionale Prägung der Messe löst sich auf, auch durch einen starken Auftritt von etwa 10 Prozent der Aussteller*innen aus Köln mit u.a. Bene Taschen. Der internationale Anspruch hat zugenommen und wird durch ein nahezu 30 Prozent starkes Reisekontingent aus Berlin u.a. mit Skulpturen des Wahl-Wuppertalers Tony Cragg bei Buchmann und Arbeiten von Santiago Sierra bis Franz Erhard Walther bei KOW flankiert, während lediglich 18 teilnehmende Galerien ortsansässig sind. Un-Spaced aus Paris zeigt Skulptur, während die Düsseldorfer Galerie Droste mit Ableger in Paris und seit neuestem auch in Berlin, Malerei von Tatjana Doll mit dem größten Werk der Messe, einem 310 x 580 cm großen verunglückten amerikanischen Truck neben reservierten Haarlandschaften der für Ihren Magischen Realismus bekannten Künstlerin Simone Haack zeigt, die derzeit in zahlreichen institutionellen Ausstellungen zu sehen ist, wie in der Abguss-Sammlung Antiker Skulptur Berlin (s. Bd. 295, S. 214-217).

Auch in ihrer diesjährig sechsten Auflage erwartet die Art Düsseldorf in den kommenden vier Tagen mehr als 20.000 Besucher*innen.

www.art-dus.de

Dazu in Band 295 erschienen:


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