CHRISTIAN HUTHER
15. Art Frankfurt
Messe Frankfurt, 26.4. – 1.5.2003
Nur nach außen war alles beim Alten, die 15. “Art Frankfurt” wieder auf zwei Ebenen der Halle 1 zu sehen. Im vorigen Jahr, auf einer Ebene der Halle 3, waren zwar die Grenzen zwischen junger Kunst (“New Attitudes”) und etablierten Positionen (“Kunst ab 1960”) verschwommen, aber die Besucher hatten über lange Wege geklagt. Jetzt hätte alles wieder wie gehabt sein können, wären nicht im Vorfeld der Irak-Krieg und die Wirtschaftslage auf die Stimmung geschlagen. Folglich verzichteten manche Galerien auf die Teilnahme, andere zeigen Flagge. Insgesamt war die Messe etwas kleiner als im Vorjahr – nur 162 statt 184 Aussteller -, aber an Qualität mangelte es nicht. Messeleiterin Marianne El Hariri war klug genug, unter den 600 Anmeldungen zu sieben und lieber weniger oder kleinere Stände zu vergeben.
Bedenklich für die internationale Ausstrahlung ist aber der sinkende Anteil ausländischer Teilnehmer (30). Deutscher Spitzenreiter war Berlin (22), gefolgt von Frankfurt (19), Köln (10), München und Düsseldorf (je 8). Doch darunter waren viele Newcomer oder junge Galerien; es fehlten bekannte Galerien wie Kaess-Weiss (Stuttgart) oder Pfefferle (München). So muss die “Art Frankfurt” jährlich einen Markttest bestehen, finden doch kurz zuvor Messen in Zürich, Brüssel und Köln statt; kurz danach folgt Chicago. Fraglich bleibt, ob sie auf Dauer ohne neuerliche Profilschärfung über die Runden kommt. Immerhin wirbt Basel mit den Ergebnissen einer Umfrage unter ihren Ausstellern. Demnach kosten 27 % der in Basel zu sehenden Werke unter 5.000 Euro… Ob die hochpreisige Klassiker-Messe damit nur neues Publikum…
