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Ausstellungen: Düren · von Renate Puvogel · S. 257 - 258
Ausstellungen: Düren ,

Düren
Albrecht Fuchs

Album – Portraits 1989–2021
Leopold-Hoesch-Museum 29.08.–21.11.2021

von Renate Puvogel

Sujet des Kölner Künstlers Albrecht Fuchs ist das fotografische Künstler-Porträt. Seit Ende der 1980er Jahre hält er die zeitgenössische Kunstszene des Rheinlands anhand seiner wichtigen Protagonisten fest. Seit sich der Radius seiner Foto-Expeditionen nach Berlin und an die Ost- und Westküste der USA ausdehnt, kann man seine Fotos als eine anschauliche Dokumentation westlicher – nicht etwa globaler – Kunstgeschichte betrachten. Lebendig und aussagestark ist der fotografische Reigen insbesondere dadurch, dass Fuchs die Künstler*innen jeweils in ihrem persönlichen Umfeld porträtiert, und das generationsübergreifend. Hinzu kommen vereinzelt Fotos von Galeristen, Sammlern, Kunstvermittlern und anderen Kunstdisziplinen. Erfreulich viele Künstlerinnen sind dabei und Arbeiten der Porträtierten selbst bereichern die Schau.

Eine / n Künstler-Kollegin bzw. Kollegen, gar eine / n derselben Zunft als leibhaftiges Gegenüber zu haben, bedeutet, dass es zu einem fachlichen Dialog auf Augenhöhe kommen kann und der zu Fotografierende möglicherweise sogar Einfluss nimmt. Ein solch partnerschaftliches, gewiss gelegentlich auch kritisches Zusammenwirken, sei es auch nur von kurzer Dauer, führt dazu, dass die Fotografien Wesentliches der Porträtierten einfangen. Sie fügen sich nicht einem einheitlichen Bildmuster, sondern tragen der jeweiligen Künstlerpersönlichkeit Rechnung. Nicht selten kann man aus der Pose und dem räumlichen Ambiente sogar auf die jeweilige Kunst schließen. So könnte man das kühle, technisch ausgerüstete Fotolabor der amerikanischen Künstlerin Taryn Simon als einen der unzugänglichen, tabuisierten, erst durch ihre Fotos öffentlich gemachten Orte in den USA interpretieren. Und nicht von ungefähr steht neben dem Hauseingang von Annette Kelm ein Pflanzentopf.

Lawrence Weiner lässt sich ob…

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