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Ausstellungen: Bonn · von Noemi Smolik · S. 259 - 261
Ausstellungen: Bonn ,

Bonn
David Medalla

Parables of Friendship
Bonner Kunstverein 18.09.2021–30.01.2022

von Noemi Smolik

„David Medalla took up painting serieously, encouraged by the artist Duchamp“. Ernsthafte Malerei und Duchamp, der doch die Malerei im Namen des Ready Mades aufgab? Steht dieser Satz nicht für einen unlösbaren Widerspruch, denn die alten Griechen Paradox nannten. Für den auf Philippinen 1942 geborenen, in New York, London, immer wieder auf den Philippinen und zuletzt in Berlin mit seinem Lebenspartner Adam Nankervis lebenden und 2020 gestorbenen Künstler David Medalla scheinbar nicht. Nicht nur, dass er diesen Satz in seiner Autobiographie formuliert. Sein ganzes Handeln scheint sich nach solch einem paradoxen Denken auszurichten, das zu Äußerungen, Werken und Handlungen führt, die von Ambivalenz geprägt sind. Und das ist vielleicht auch der Grund, warum dieser Ausnahmekünstler, obwohl er schon 1972 an der documenta 6 teilnahm, bisher in Europa kaum bekannt ist. Denn wie Medalla in einem Interview sagt, besteht die westliche Sichtweise darin, „die Dinge in bestimmte Kategorien einzuteilen“. Dagegen glaubt, so Medalla, die nicht-westliche Sichtweise, „dass alles ein kosmisches Ganzes ist, so dass die Identität nicht in einem bestimmten Teil liegt, sondern in der Wechselbeziehung der Teile“.

Und genau um diese Wechselbeziehung, welche nach Meinung Medallas mehr Rätsel als Kategorien offenbart, geht es in der sensationellen Ausstellung des Bonner Kunstvereins. Diese von der Direktorin des Kunstvereins, Fatima Hellberg, und dem Kurator des Londoner ICA, Steven Cairns, konzipierte Ausstellung ist die erste institutionelle Ausstellung dieses Künstlers in Europa. Aber sensationell ist sie nicht nur was das Ausgestellte betrifft, sondern auch wie es ausgestellt…

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