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Gespräche mit Künstler*innen · von Heinz Schütz · S. 218 - 227
Gespräche mit Künstler*innen ,

Klaus Staeck

Es brennt – Plakate zur Umwelt-Zerstörung und Klimakatastrophe
Ein Gespräch von Heinz Schütz

„Scratching the Surface“ nennt sich im Hamburger Bahnhof eine Ausstellung, die dem „Zusammenspiel von Mensch, Technik und Natur“ gewidmet ist. Eine ganze Halle nehmen hier, einen Begriff wie „Zusammenspiel“ regelrecht konterkarierend, Klaus Staecks Plakate ein, Plakate auf denen die rücksichtslos von Menschen ausgehende Umweltzerstörung kritisch-sarkastisch vorgeführt wird. Deutlich wird in der Ausstellung nicht nur die Fülle der Staeck-Plakate, sondern auch Staecks Insistenz: Seit fünfzig Jahren engagiert er sich im Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt und deren Ursachen und Verursacher*innen. Seine Plakate antworten auf die Verwandlung von Flüssen in Kloaken, die Luftverschmutzung zumal in den Industriezonen mit ihren rauchenden Schloten, die Gefahr der atomaren Verstrahlung, das dem Verkehr geopferte Grün, die Interessen der Ölindustrie und die von ihr verursachten Umweltkatastrophen, die Vermüllung, die durch Schadstoffe vergifteten Lebensmittel, die Fetischisierung des Autos, die FCW-Produktion, das Ozonloch.

Seit den späten Achtzigerjahren rückt Staeck zunehmend die durch die Erderwärmung bedingte Klimakatastrophe ins Blickfeld. Wenn sich zuvor etwa die Verschmutzung der Binnengewässer noch durch einzelne Maßnahmen beheben ließ, ist die Erderwärmung nun ein weltumfassendes und durch Einzelmaßnahmen nicht zu stoppendes Phänomen. Seit Jahrzehnten wird vor ihr gewarnt, die Reaktion war bisher: Es wird viel beschlossen und wenig gehandelt. Staeck arbeitet mit seinen Mitteln gegen Umweltzerstörung und Klimakatastrophe und nicht zuletzt die soziale Unterdrückung. Er ist Künstler, Grafiker und Verleger, aber auch Rechtsanwalt, Aktivist und inzwischen Ehrenpräsident der Akademie der Künste Berlin. Seine Plakate, Postkarten und Aufkleber, die in hohen Auflagen zirkulieren, haben…

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