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Ausstellungen: Goslar · von Michael Stoeber · S. 249 - 251
Ausstellungen: Goslar ,

Goslar
Zandile Tshabalala

Kaiserringstipendium 2021
Mönchehaus Museum 03.10.2021–30.01.2022

von Michael Stoeber

Das Goslarer Kaiserringstipendium hatte in seiner Geschichte schon viele junge Preisträgerinnen und Preisträger, die das in sie gesetzte Vertrauen durch respektable künstlerische Karrieren in ihrem späteren Leben rechtfertigten. Keiner und keine von ihnen war indes so jung wie die diesjährige Preisträgerin Zandile Tshabalala. In Soweto, Südafrika, geboren und gerade einmal 22 Jahre alt, hat sie auf ihrem Heimatkontinent bereits respektable Ausstellungen gehabt, für die sie von der Kritik gefeiert wurde. In Deutschland hatte sie bisher allein in der Galerie Nagel und Draxler, Berlin, eine Schau. Dort entdeckte sie die Direktorin des Mönchehaus Museums Goslar, Bettina Ruhrberg, und empfahl sie, beeindruckt von der malerischen Qualität ihrer Bilder, spontan für das diesjährige Kaiserringstipendium.

Zu Recht! Die schwarze Künstlerin, die einen ganzen neuen Ton in die Malerei gebracht hat, erinnert mit ihrem Werk an einen berühmt gewordenen Song von Nina Simone aus dem Jahr 1969: „She is young, gifted and black.“ Jung, begabt und schwarz. In den USA wurde er zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung. Er sollte darauf aufmerksam machen, über welches Potenzial schwarze Menschen verfügen. Tshabalala setzt eine ähnliche Botschaft ins Werk, indes nicht als politische Demonstration, sondern in schöner Selbstverständlichkeit. Das ihren Bildern eingeschriebene „Black is Beautiful“ ist nicht länger mehr Kampfruf, sondern Tatsache. Sexistische und rassistische Klischees und Vorurteile gibt es sicherlich noch immer in ihrem Land, aber sie sind nicht mehr Teil der staatlichen Agenda, sondern lediglich Residuen. Rückständige Reste in den Gehirnen ewig Gestriger. Die wird es bedauerlicherweise wohl immer geben, aber…

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