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Ausstellungen: München · von Jolanda Drexler · S. 276 - 279
Ausstellungen: München ,

München
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Martin Kippenberger – Maria Lassnig
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau 21.05.– 15.09.2019

von Jolanda Drexler

Und doch: Die Malerei steht wieder hoch im Kurs – man denke nur an die aktuellen Großausstellungen oder auch die Studiengewichtung an Kunstakademien. Das Lenbachhaus bietet nun Malerei der denkbar intensivsten Art: In überraschender Kombination die ebenso wirkmächtigen wie eigenwilligen Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 20. Jahrhunderts Martin Kippenberger und Maria Lassnig. Von ihrer Wesensart und künstlerischen Intention her grundverschieden – er extrovertiert, alles aufsaugend und permanent provozierend, sie introvertiert, in unerbittlicher Selbstausforschung feministisch sensibilisiert – verbindet sie doch eine Obsession: die fortwährende und schonungslose malerische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper. Die klassische Gattung Künstlerselbstporträt kommt hier allerdings gänzlich unheroisch daher. Beide Maler zelebrieren mit geradezu exhibitionistischer Lust den hinfälligen, entstellten und fragmentierten Körper, der als Metapher für soziale und gesellschaftliche Konflikte zu begreifen ist. Dabei bricht sich aber die bisweilen grelle Drastik stets im absurden Humor, im Sarkasmus und Grotesken. Sowohl Lassnig als auch Kippenberger widerstanden dem Mainstream und blieben dem Gegenständlichen weitgehend verhaftet. Text und Sprache haben im Werk Kippenbergers, der sogar einmal Schriftsteller werden wollte, eine zentrale, integrale Rolle. Auch Lassnigs Bilder erklären sich erst durch den Wortwitz und die Süffisanz ihrer Bildtitel und -texte.

Ebenso war für beide der unstete Lebenswandel bezeichnend: Lassnig lebte Jahre in Paris und vor allem New York, Kippenberger war rastlos unterwegs und verbrachte einige Zeit in Florenz, Paris und Los Angeles. Es wird viel darüber gerätselt, ob sich die 34 Jahre ältere Malerin und der mit bereits 44…

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