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Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet · von Uta M. Reindl · S. 370 - 370
Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet ,

Bolivien

Warmichacha

WARA WARA JAWIRA

Kommissar: Roberto Aguilar Quisbert Kurator*innen: Kollektiv Warmichacha Ort: Artspace4rent, Cannaregio 4120

Weit von der Giardini und den Arsenalen entfernt, befindet sich der kleine Kunstraum von rund zehn Quadratmetern, in dem das bolivianische Kollektiv Warmichacha sein Land vertritt – kuratiert von einem der Künstler aus der interdisziplinär arbeitenden Gruppe, von Roberto Aguilar. Der Name des Kollektivs mit etwa 25 Künstler*innen bezieht sich auf die Dualität von Frau (warmi) und Mann (chacha) und nicht zuletzt auf Pachamama oder Mama Pacha, die von vielen indigenen Bewohnern der Anden Südamerikas verehrte Göttin, Erdmutter und Vermittlerin zwischen Ober -und Unterwelt.

Biennalebesucher*innen jedenfalls ermöglicht das bolivianische Team sodann eine kosmische Reise zu den Vorfahren der Andenregion durch ihre künstlerische Gemeinschaftsarbeit, die sich Wara Wara Jawira betitelt. Mit der Multimedia-Installation signalisieren die Künstler*innen, dass es für sie keinen Unterschied gibt zwischen Lebenden und jenen, die schon im Jenseits sind. Der kosmologische Weg mittels all der ausgestellten Werke führt unter der Leitung von Chakana, dem Kreuz des Südens, sozusagen durch drei Welten oder Ebenen: die erste heißt Alaxpacha und verweist auf den Himmel sowie die Unendlichkeit des Alls; als zweites bezieht sich Akapacha auf unseren Planeten und für den dritten, unterirdischen Kosmos steht Mankapacha oder Maqhapacha. Hierfür haben die Künstler*innen in ihrer zeitgenössischen Bildsprache einen Raum geschaffen, eine langförmige filigrane, aus Drähten, Texilfragmenten und allerlei Alltags-und Fetisch objekten assemblierte, vielmehr verwobene Skulptur dominiert.

Denn das ganze Ensemble ist als ästhetischen Vorschlag gedacht, der den Besucher*innen nicht nur erlaubt genannte Welten zu durchreisen oder auch zu…

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