vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Paris · von Sabine Maria Schmidt · S. 304 - 306
Ausstellungen: Paris ,

Paris
Charlotte Perriand

Inventing a New World
Fondation Louis Vuitton 02.10.2019 – 24.02.2020

von Sabine Maria Schmidt

Eine junge Frau ruht in entspannter Pose auf der legendären „Corbusier-Liege“; die Beine übereinandergeschlagen, sichtbar die eleganten Strümpfe, eine massive Kette aus Kugeln um den Hals. Dass diese Dame kein Modell, sondern die Miterfinderin des Stahlrohrdesigns für Möbelsysteme aus den Le Cor-busier-Studios war, ist lange nur wenigen bekannt.

Es ist nicht die erste Ausstellung nach ihrem Tod vor zwanzig Jahren, aber sicherlich eine der umfangreichsten und spektakulärsten Würdigungen ihres Gesamtwerks.

Erstmals liegen alle Ausstellungsräume der vier Stockwerke der Fondation Louis Vuitton einer einzigen künstlerischen Persönlichkeit zu Füßen: Charlotte Perriand (1903 – 1999) wird in Paris als bedeutende Pionierin und Gestalterin des modernen französischen Designs und der damit verbundenen französischen Lebenskultur geradezu gefeiert. Neben den vier Etagen finden sich besondere Rekonstruktionen von Haus-Modellen, Interieurs, und Weltausstellungspräsentationen auch in einigen Nischen der architektonischen Außenräume des extravaganten Baus von Frank Gehry, der 2001 von dem Milliardär Bernard Arnault, dem Chef des Luxusgüterkonzerns Louis Vuitton Moët Hennessy beauftragt wurde.

Ein kuratorisches Expertenteam, darunter Tochter und Nachlassverwalterin Pernette Perriand und Ehemann Jacques Barsac, Sébastien Cherruet, Gladys Fabre, Sébastien Gokalp und Arthur Rüegg, stellt in diesem anspruchsvollen Projekt alle schöpferischen Facetten der ausgebildeten Innendesignerin vor, die man hier ebenso als Fotografin, Aktivistin, Kunstdirektorin und Architektin kennenlernen kann. Dafür stehen die unzähligen Besucher gerne Schlange.

Die in mehrere Kapitel unterteilte Ausstellung, selbst ein Statement der Ausstellungsarchitektur, ist durchweg inspirierend, auch wenn man einen langen Atem braucht, um sie gänzlich zu sehen. Sie ist voller inszenatorischer Einfälle mit…

Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei

von Sabine Maria Schmidt

Weitere Artikel dieses/r Autors*in