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Ausstellungen: Koblenz · von Jürgen Raap · S. 323 - 324
Ausstellungen: Koblenz , 2009

Jürgen Raap

Daniel Spoerri »Eaten by…«
Heinz Mack »Licht der Zero-Zeit«

Ludwig Museum im Deutschherrenhaus Koblenz, 30.8 – 1.11.2009

Das Koblenzer Ludwig Museum zeigt in parallelen Einzelausstellungen zwei Künstler, die beide im kommenden Jahr ihren 80. Geburtstag feiern: Heinz Mack und Daniel Spoerri. So unterschiedlich ihre jeweiligen künstlerisch-ästhetischen Strategien auch sind, so ist es dennoch aus kunsthistorischer Sicht durchaus nachvollziehbar, einen der Düsseldorfer ZERO-Künstler und einen Vertreter der Pariser „Nouveau Réalistes“ nebeneinander zu präsentieren. Schließlich entstanden beide Künstlergruppen um 1960 aus derselben Zeitstimmung: der gemeinsame Nenner der damaligen jungen Künstlergeneration war nämlich der Wille gewesen, den im Kunstbetrieb jener Jahre vorherrschenden Abstrakten Expressionismus überwinden zu wollen. Wie kollegial, ja, nahezu familiär es in jener Zeit innerhalb der europäischen Avantgarde zuging, beweist ein Foto, das Charles Wilp 1959 in Antwerpen machte – es zeigt Mack und Spoerri zusammen mit Pol Bury, Jean Tinguely, Yves Klein und Otto Piene in trauter Runde an einem Kneipentisch.

1959 hatte Daniel Spoerri die „Edition MAT“ gegründet, mit der Absicht, „möglichst preiswerte Objekte verschiedener Künstler in Serie herzustellen“. Heinz Mack schickte seine Beiträge in einer Holzkiste nach Paris und versah sie mit der Aufschrift: „Attention Ouvre d’Art – Daniel Spoerri“. Dieser machte daraus 1961 einen Stempel, der fortan – neben vielen anderen Stempelmotiven – Spoerris Briefe, Menükarten etc. zierte.

Heinz Mack und Otto Piene hatten „ZERO“ als „Zone des Schweigens vor dem Neubeginn“ definiert. Wie dieser künstlerische Neubeginn für Heinz Mack um 1959/60 aussah, dokumentiert die Koblenzer Ausstellung mit Exponaten aus dem Atelier des Künstlers, die zu großem Teil erst jetzt der…

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