Christian Huther
Att Poomtangon
»On the way to the alps I see sand«
Portikus, Frankfurt/Main, 25.7. – 6.9.2009
Jeden Tag überquert Att Poomtangon den Main, auf dem Weg von der Wohnung zum Atelier. Da liegt es nahe, dass seine Gedanken auch um das Wasser kreisen. Ohnehin setzt sich der in Frankfurt lebende Thailänder, Jahrgang 1973, intensiv mit seiner Umwelt auseinander. Nun sieht er „Auf dem Weg zu den Alpen den Sand“, so der deutsche Titel seiner Rauminstallation im Frankfurter Portikus, der auf einer kleinen Insel im Main steht. Doch der Titel führt etwas in die Irre. Poomtangon hat zwar fast die komplette Portikus-Halle in einen 90 Quadratmeter großen, seichten See verwandelt. Aber von Sand keine Spur, von den Alpen (oder dem Mittelmeer) gleich gar nicht. Nur im Eingangsbereich gibt es einen kleinen Holzsteg mit Baumstümpfen, die als Anlegestelle für die kleinen, runden Boote dienen. Und in einer Ecke des Steges lehnen einige Paddel, die teils sehr kurios aussehen. Darunter eine Minigitarre und ein Tennisschläger, dessen Netz mit Klebeband verdeckt ist – gebastelt von Freunden des Künstlers.
In die ebenfalls abenteuerlich anmutenden Boote, bestehend aus einem Lkw-Reifen mit darübergestülpter Plastikschüssel – in Thailand noch heute verwendet beim Fischfang –, setzt man sich am besten allein, um gemächlich über das etwa 70 Zentimeter hohe Wasser zu gleiten. Dann entdeckt man auch an einer Wand einen Artikel der „Frankfurter Rundschau“ aus dem Jahr 1988 über den „Aal-Pfeiffer“, einen Mainfischer namens Joseph Pfeiffer (1889-1963). Zu seinen besten Zeiten fischte er pro Tag rund 40 Zentner Aal aus…
