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Kunstforum-Gespräche · von Leo Koenig · S. 414 - 419
Kunstforum-Gespräche , 2010

Endlich in New York

Leo Koenig im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks

Leo Koenig, Sohn des erfolgreichen und einflussreichen Ausstellungsmacher Kasper König, eröffnete als Einundzwanzigjähriger seine Galerie „Leo Koenig Inc.“ in Williamsburg/Brooklyn seine Galerie in einer von Asbest verseuchten Garage. Sein kometenhafter Aufstieg klingt wie ein amerikanisches Märchen vom Bilderverpacker, der sich zum Kunstmillionär mauserte. Diesem widmete das Magazin New Yorker einen rund zehnseitigen Artikel. Heinz-Norbert Jocks traf ihn in New York.

***

Heinz-Norbert Jocks: Wie kamst Du nach New York?

Leo Koenig: Ich bin eher zufällig in die Kunstszene hineingerutscht. Eigentlich wollte ich kein Galerist werden. Ich bin in München aufgewachsen, übrigens unabhängig von meinem Vater, an der Seite meiner Mutter Ilka und mit meinen beiden Schwestern. Kurz nach dem Abitur habe ich für meinen Vater im Rahmen des Skulpturen Projekts Münster gearbeitet, sozusagen als Junge für alles, zusammen mit drei Freunden. Wir waren in einem vierundzwanzig Stunden Notdiensteinsatz. Dabei fand ich für mich heraus, dass ich damit nichts mehr zu tun haben wollte. Doch schließlich sollte ich zum Militär eingezogen werden, worauf ich noch weniger Lust hatte. Da in New York geboren, hatte ich die Möglichkeit, auszuwandern. So konnte ich mich dem Wehrdienst entziehen. Innerhalb von einer oder zwei Wochen verließ ich Deutschland. Übrigens ist das dort immer noch ein Thema. Damals war ich 19 und heute bin ich 32 Jahre alt. Hier angekommen, hatte ich weder einen Plan noch eine Ahnung, was ich eigentlich wollte. Ich wusste nur, dass ich vorläufig nicht nach Deutschland zurück konnte. Erst mit 36 hört…

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