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Ausstellungen: Basel · von Max Glauner · S. 361 - 362
Ausstellungen: Basel , 2009

Max Glauner
Goshka Macuga – I Am Become Death

»Kleine Bilderkunde«
Kunsthalle, Basel, 16.1. – 8.3.2009

Was haben Aby Warburg, Robert Morris und Tom Pripish gemeinsam? Wir erinnern uns: Aby Warburg, 1929 verstorbener, manisch-depressiver Bankierssohn aus Hamburg und Begründer der Ikonologie – noch vor 20 Jahren nur einer kleinen Fangemeinde von meist Nichtkunsthistorikern bekannt – ist im Zeichen des ‚Iconic Turn’ inzwischen zum Säulenheiligen der Kulturwissenschaften und angrenzender Disziplinen aufgestiegen. Robert Morris dagegen, 1931 in Missouri geboren, ist mehr auf die Praxisseite der Kunst zu zählen. Seine Objekte, namentlich die „Felt Pieces“, haben den U.S.-amerikanischen Minimalismus bereichert. Ja, und Tom Pripish? Der muss mal – wie wir jetzt nach der Ausstellung von Goshka Macuga in der Basler Kunsthalle wissen – als Soldat in Vietnam gewesen sein und hat da viel fotografiert, schwarz-weiß und in Farbe. Nicht den Krieg, nein das alltägliche Leben einer Etappensau und das Land und die freundlichen Leute unter Palmen. Die polnische Künstlerin mit Wohnsitz in London ist durch Zufall im Internet auf das Angebot gestoßen, diese Bilder vom Eigentümer zu erwerben.

Nun gehören seine Fotos zusammen mit Schwarzweißfotografien von Aby Warburg und Arbeiten Robert Morris’ zu den drei Referenzgrößen, die Goshka Macuga in ihrer Amerika-Recherche mit dem agrammatischen Titel „I Am Become Death“ in einer Inszenierung im Oberlichtsaal der Kunsthalle und einer Black-Box dahinter zusammenführt.

Wie in ihrer Londoner Turner-Prize-Präsentation 2008 – die Reinszenierung ihrer Berlin-Biennale-Arbeit – verbindet sie auch in Basel großformatige, raumgreifende Objekte mit Fotoarbeiten und Bildcollagen. Die Glaswände und Gehäuse sind als Homage an Robert Morris glatten…



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