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Magazin: Bilderstreit · S. 404 - 405
Magazin: Bilderstreit , 1989

Shirea I.V.
High Noon

Eine Hintergrundskizze zum Bilderstreit

Wenn ich mich undeutlich erinnere (es sind nun mal 8 Jahre vergangen), dann hieß es zur “Westkunst” von Kasper König, 1981: “Galerist Zwirner rettete das Konzept in letzter Minute durch radikale Depoträumung sprich: massive Leihgaben, die im Gesamtkonvolut prozentual nicht gerade unwesentlich zu Buche schlugen.”

War es nicht auch auch Siegfried Gohr, Direktor des Museum Ludwig und “Bilderstreit”-Inszenator ’89, der solches seinerzeit mit-entäußerte?

Leider läßt die Undeutlichkeit (des Erinnerns) auch die Erhellung der Frage nicht zu, wer bei obigem Zitat konkret der “Leihgeber” war. Gesagt worden ist es allemal, damals, und nachprüfbar ist die Zwirner-Geste heute noch.

Und wenn der Bilderstreit zum “Bilderstreit” sich u.a. akut daran entzündet hat, daß dieses Mal Köln-Galerist Michael Werner in alliance mit Ehefraugaleristin Mary Boone für 70% der “Bilderstreit-masse” als Leihgeber zeichnen, wollen wir das als ausgleichend und gerecht empfinden; retrospektiv, postmodern und auf kölsch. Also abhaken.

Was wollen wir noch? Ja. Eine gewisse Unterstellung etwa entschärfen: Dr. Gohr sei gar nicht Direktor des Ludwigmuseums, sondern Handlungsreisender für Werner/Boone. Sprich: “Bilderstreit” sei eine Verkaufsausstellung, ein überdimensionaler, mit öffentlichen Mitteln geförderter Kunstmarkt für einen einzigen Galeristen. Darf das wahr sein? Das darf schon, aber ich glaube es nicht. Niemand stellt sich bis zum Hals in Fettnäpfe, es sei, er ist amtsmüde, Künstler und begnadeter Provokant, alles zusammen.

Ob Dr. Gohr seines Amtes überdrüssig ist, wissen wir nicht; wir wissen, daß er weder als Künstler noch als Störenfried bis dato wirkungsvoll in Erscheinung getreten ist. Und ich erinnere mich, diesmal in aller Deutlichkeit, an zwei…


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