How to start a Story?
Zur Peripherie von Moskau als Zentrum der Kunstproduktion. Die Kuratorinnen Kristina Pestova und Anna Kozlovskaya über ihr Projekt „In Situ“
im Gespräch mit Ursula Maria Probst
Das Projekt „In Situ“, das sich mit der Studiosituation von Künstler*innen in Moskau befasst und in Austausch mit Bewohner*innen der umliegenden Nachbarschaften tritt, wurde von den beiden jungen Moskauer Kuratorinnen Kristina Pestova und Anna Kozlovskaya kuratiert. Anna Kozlovskaya arbeitete bis dato in auf Forschung basierenden interdisziplinären Projekten und entwickelte soziale und kulturelle Praktiken für nachhaltige Kunst. Kristina Pestova ist Mitbegründerin der unabhängigen Forschungsplattform „The Place of Art“, die sich mit der Geschichte Moskauer Ausstellungen beschäftigt. Als zusammenfassender Parcours gestaltet sich die Ausstellung „In Situ“ im Zentrum für Kreativwirtschaft „Fabrika“. Dieses befindet sich in einer ehemaligen Papierfabrik, die heute neben Werkstätten, eine Druckerei, einen Literatur- und Kunstverlag, Künstler*innenstudios und Artist-in-Residence Programme beherbergt. Fabrika – 30 Minuten vom Zentrum Moskaus entfernt – gilt als weltoffener und frei zugänglicher Ausstellungsort.
Ursula Maria Probst: In dem Projekt „In Situ“ versammeln Sie verschiedene künstlerische Positionen. Auffällig ist, dass Sie dabei strukturelle Fragen des Moskauer Kunstbetriebs wie die Vergabe von Studios aufgreifen und auf Gemeinschaftsprojekten basierende Aktionen entwickeln.
Kristina Prestova: „In Situ“ gestaltet sich als komplexes Vorhaben und setzt sich aus verschiedenen Puzzles zusammen. Als Simon Mraz, der Leiter des Österreichischen Kulturforums in Moskau mir vorschlug, eine Ausstellung in der „Fabrika“ zu kuratieren, wo ich als Koordinatorin für das „Artist-in-Residence“ Programm arbeite, wurde mir schnell klar, dass wir hier verschiedene künstlerische Strategien in einem Projekt kombinieren…