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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 302 - 303
Ausstellungen: Berlin , 2010

Peter Funken
Ich weiss was du nicht siehst

Kunstraum Kreuzberg, Berlin, 20.3. – 9.5.2010

Es ist eine überraschende Ausstellung, in mehrfacher Hinsicht. Dies beginnt mit dem Titel, der den Gedanken an einen Dialog nahe legt – aber zwischen wem eigentlich? fragt man, und ist damit bereits im Feld der Spekulation angelangt. Die Ausstellung, so die drei Kuratoren Ina Bierstedt, Bettina Carl und Thore Krietemeyer, widmet sich dem Thema, in welcher Form und Bedeutung Nichtwissen und Noch-Nichtwissen im künstlerischen Produktionsprozess stattfindet, auf ihn einwirkt, ihn beeinflusst. Dies ist wahrhaft ein großes Thema und ich wäre, hätte ich nicht vorher davon gelesen, kaum darauf gekommen, dass diese Ausstellung davon handeln soll. Mit dem Konzeptgedanken wird auf etwas vollkommen Grundlegendes verwiesen, denn mit fast jeder Kunst deutet sich Unbewusstes und Vorgewusstes an, mit dem man im planbaren Experimentieren auf Neues stößt. Dies aber erscheint eher eine ästhetische denn eine psychologische Komponente oder Bedingung von Kunst zu sein. Die ästhetische Bedingung ist dabei mehr als nur die Konsequenz der psychischen Verfassung. Insofern könnte der Titel der Ausstellung auch den inneren Monolog eines Künstlers veranschaulichen – wie gesagt, bleibt diese Frage offen und nicht unbedingt virulent für diese Ausstellung.

In einen Dialog treten zahlreiche der ausgestellten Arbeiten, so etwa Irène Hugs Objekt „Farewell to Reason“, das in Form einer popig-bunten Leuchtreklame mit Pfeilspitze auf den Eingang zur Ausstellung hinweist und dabei dem großen, Wand füllenden Schrift-Diagramm „Netzwerk“ von Meike Dölp begegnet: Markiert Hug mit der Reklame die Verabschiedung und Abwesenheit von Sinn, so zeigt Meike Dölp mit…


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