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Ausstellungen: Hamburg · von Thomas W. Kuhn · S. 314 - 315
Ausstellungen: Hamburg , 2004

THOMAS W. KUHN
Martin Parr

Die Retrospektive – Photographische Werke 1971-2001
Intern. Haus der Photographie, Deichtorhallen, 6.5.-15.8.2004

Aufwändig und umfassend präsentiert die Hamburger Schau das Werk Martin Parrs (geb. in Epsom, 1952) – vor Jahren einem der umstrittensten britischen Fotografen – mit über 300 Exponate aus 30 Jahren, einzelne Fotografien, Serien von Bildern (die oft über Jahre hinweg entstanden) und Installation. Von den schwarzweißen Anfängen (seit 1971), bis zu den farbigen Arbeiten (seit Anfang der 80er Jahre). Parr, der die Fotografie durch seinen Großvater entdeckte, studierte von 1970 bis 1972/73 an der Manchester Polytechnic und schuf 1973 mit der Installation “Home Sweet Home” für die Impressions Gallery in York ein frühes Schlüsselwerk. Die in den Deichtorhallen zu besichtigende Rekonstruktion mit originalen Bestandteilen zeigt einen kleinbürgerlichen englischen Wohnraum. Dies ist nicht nur die Welt, die Parr fotografisch erforscht (vergleichbar zu John Waters in den USA). Es ist eine Welt, die ihre eigenen Bilder generiert, deren formale Varianten Parr mit eigenen Bildinhalten koppelt. Publizistischer Nachkömmling dieses Verfahrens sind zahlreiche seiner konzeptuellen Bücher. Die Urlaubspostkarte und das Fotoalbum sind die Inkunablen dieser Bildwelt (und da denke man an den Zeitgenossen Hans Peter Feldmann, der letztlich mit seinen Bildreihen in den Dauerausstellungen der Museen angekommen ist). Parr, dessen Werke sich in den Sammlungen des Folkwang Museums in Essen (Austragungsstätte einer frühen deutschen Einzelausstellung in 1986) und des Sprengel Museums in Hannover befinden und zuletzt in Köln (bzw. London) Teilnehmer der Gruppenausstellung “Cruel and Tender” war, formuliert mit seiner Kamera Bilder krasser Realität: goldene Plüschvorhänge, exaltierte Damen,…



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