vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Berlin · von Jens Asthoff · S. 284 - 285
Ausstellungen: Berlin , 2009

Jens Asthoff
Nathan Hylden

»Still Now Again«
Galerie Johann König, Berlin, 25.11.2008 – 10.1.2009

Auf den ersten Blick ist das an Malerei nicht eben viel: Für neun großformatige Bilder verwendet Nathan Hylden eine einzige Farbe. Die ist allerdings sehr einprägsam und nicht gerade das, was man beschaulich nennen würde: neongrelles, kaltes Zitrusgelb. Auch eine Art, zu Betrachtern auf Abstand zu gehen. Tatsächlich fällt es einem nicht unbedingt leicht, auf irgendeine eingeübte Art Gefallen zu finden an diesen Bildern, ihrer schrillen, smarten Sperrigkeit, die sich weder klarer Serialität zu fügen scheint noch individuelle Peinture zu kultivieren vorgibt. Doch in dieser Unwägbarkeit und regelrechten Unversöhnlichkeit liegt auch das Charakteristische und vielleicht sogar besonders Verführerische dieser Arbeiten. Je länger man durch die Ausstellung geht, desto deutlicher tritt hervor, wie bewusst Hylden seine Bildmittel auf diesen ästhetischen Zwiespalt hin formalisiert und zuspitzt. Das fällt schon allein daran auf, dass sämtliche Werke übers identisch angelegte Bildmuster miteinander verknüpft sind, ohne sich auch seriell zu binden – Hylden macht von den wenigen, knapp formulierten Parametern seiner Bilder zwar durchgängig, aber eben doch in unterschiedlicher Ausprägung Gebrauch. Unwillkürlich beginnt man, die Arbeiten von ihren Unterschieden aus zu lesen und sie nach Art ihres „ästhetischen Argumentierens“ in den Blick zu nehmen. Das ist hier aber kein analytisch abzukoppelnder Vorgang, sondern eine Lektüre, die im Sehen kulminiert und ins Sehen aufzulösen bleibt. Hylden geht es, bei aller ironisch-analytischen Distanz zum Medium, tatsächlich um die Möglichkeit von Malerei und nicht um deren Aufhebung in Bildkonzepte.

Die Werke dieser Ausstellung baut er anhand dreier…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei