New York: Von Experimenten und Rebellion keine Spur mehr.
Über einige Ausstellungshighlights
von Noemi Smolik
New York ist längst nicht mehr das, was es einmal für die zeitgenössische Kunst war. Ein Zentrum der Innovation, der Experimente und der Rebellion und ein Ort, der den meisten Orten in Europa um einige Jahre voraus war. Von Experimenten und Rebellion keine Spur mehr, alles wirkt sehr angepasst. Und New York ist auch äußerlich in die Jahre gekommen. Die Subway ist stellenweise in einem desolaten Zustand, die Heizungen in den meisten Häusern heizen entweder nicht und wenn sie heizen, dann mit solch einer Begeisterung, dass sie die Räume in eine Sauna verwandeln. Genauso die sanitären Einrichtungen in den öffentlichen Räumen. Selbst der einmal glänzende Trump Tower hat Patina angesetzt, der Wasserfall wurde abgestellt und die Cafés zeichnen sich durch Trostlosigkeit und Leere aus. SOHO und die Lower East Side, wo sich einst in den Clubs, Bars und Discos die künstlerische und musikalische Avantgarde, die Filmleute, die Ausgeflippten und Unangepassten trafen, verwandelte sich in eins der teuersten Pflaster der Stadt, wo Prada, Gucci, Chanel oder Hermès für abenteuerliche Preise ihre neuesten Kreationen anbieten und die Türsteher nicht jeden reinlassen, und von Restaurants, in denen man die Hälfte des Monatsverdienstes locker für ein Abendessen zu zweit ausgeben kann. Eine Loftwohnung von ungefähr 100 Quadratmetern auf der engen, dreckigen Walker Street, wo um die Ecke Drogen verkauft werden und wohin die Sonne nie kommt, wird für mehr als 6 Millionen Dollar angeboten. Und sie wird verkauft.
Immer wieder fragte ich…
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